Bettina Stark-Watzinger
Ministerin ruft Forschende zu sensiblerem Umgang mit China auf
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat dazu aufgerufen, die Zusammenarbeit mit China in der Wissenschaft auf den Prüfstand zu stellen. "Multipolarität, Cyberbedrohungen und systemische Rivalität gerade mit China nehmen stetig zu. All das hat Konsequenzen für Wissenschaft und Forschung", schrieb die FDP-Politikerin in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" von Montag. "Die Zeitenwende macht einen strategischeren Ansatz erforderlich, der das hohe Gut der Wissenschaftsfreiheit mit unseren sicherheitspolitischen Interessen in Einklang bringt."
Es sei nötig, mehr für die Sicherheit unserer Forschung tun, schrieb die Ministerin weiter. "Missbrauch von Forschung, ausländische Einflussnahme und vor allem der ungewollte Abfluss von Know-how und Technologie ins Ausland zählen zu den Risiken, denen Forschung zunehmend ausgesetzt ist. Um sie besser zu schützen, brauchen wir einen sensibleren Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung."
Nötig sei es auch, noch verantwortungsbewusster mit der Wissenschaftsfreiheit umzugehen. "Ausländische Akteure nutzen bestehende Spielräume zum Nachteil unserer nationalen Sicherheit", sagte Stark-Watzinger mit Blick auf chinesische Forschender, die an deutschen Universitäten arbeiten. Und schließlich sei die strikte Trennung zwischen ziviler und militärischer Forschung zu hinterfragen. In der Forschungslandschaft sei weiterhin das Bild einer moralisch überlegenen zivilen Forschung und einer moralisch weniger vertretbaren militärischen Forschung weit verbreitet.
Wissenschaft in China
China zählt zu den wichtigsten Forschungspartnern Deutschlands. Die Skepsis gegenüber dem Kooperationspartner nimmt allerdings zu. Artikel über die Wissenschaftsfreiheit in China und die Debatte um eine stärkere Abgrenzung Deutschlands fasst der Themenschwerpunkt "China" zusammen.
dpa