Campus der Johann Wolfgang von Goethe-Universität in Frankfurt am Main
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Zusammenarbeit mit China
Uni Frankfurt lockert Kooperation mit Konfuzius-Institut

Der Vertrag der Goethe-Universität mit dem Frankfurter Konfuzius-Institut ist ausgelaufen. Künftig will die Uni anders mit dem Institut kooperieren.

03.03.2023

Die Goethe-Universität in Frankfurt am Main hat ihren Kooperationsvertrag mit dem Frankfurter Konfuzius-Institut (KIF) nicht verlängert. Der seit 2008 bestehende Vertrag mit der chinesischen Trägergesellschaft der Konfuzius-Institute galt bis Ende Februar 2023. Die Zusammenarbeit soll aber "anlassbezogen fortgesetzt werden", teilte die Hochschule am Donnerstag mit. Universitätsangehörige sollen zum Beispiel weiter chinesische Sprachkurse und andere Angebote des KIF nutzen können. Zuvor habe eine unabhängige Expertenkommission festgestellt, dass an dem Konfuzius-Institut keine erkennbare Einflussnahme chinesischer Stellen auf Forschung und Lehre der Goethe-Universität stattgefunden habe.

Die Entscheidung habe die Universität im Kontext einer grundsätzlichen Überprüfung aller bestehenden wissenschaftlichen Kooperationen mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen getroffen. Künftige Partnerschaften müssten einen "konkreten Mehrwert für das Forschungs- und Lehrprofil" der Goethe-Uni bringen.

Ihre Kooperation mit der renommierten chinesischen Fudan-Universität in Shanghai will die Uni Frankfurt derweil ausweiten. Der seit Längerem bestehende "fruchtbare studentische Austausch" solle auf institutioneller und wissenschaftlicher Ebene entwickelt werden. Dabei wolle die Uni "mit dem nötigen Augenmaß, was die Freiheit von Forschung und Lehre betrifft," vorgehen.

Die Konfuzius-Institute an Hochschulen außerhalb Chinas stehen schon länger in der Kritik. Sie stehen im Verdacht, im Sinne der chinesischen Regierung zu handeln und unliebsame Veranstaltungen zu China an den Hochschulen verhindern zu wollen. Auch andere deutsche Universitäten haben daher bereits ihre Zusammenarbeit mit einem Konfuzius-Institut beendet, etwa in Hamburg und Trier.

ckr