Flaggen von Deutschland und Israel
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Wissenschaftskooperation
Professorinnen verlassen aus Protest bilaterale Stiftung

Zwei deutsche Forscherinnen haben sich mit einer israelischen Kollegin solidarisiert. Ihr war aus politischen Gründen ein Posten verweigert worden.

29.08.2018

Zwei Professorinnen aus Hamburg und Berlin sind aus Protest gegen eine Entscheidung Israels aus der Deutsch-Israelischen Stiftung für Forschung und Entwicklung (GIF) ausgetreten. Der israelische Wissenschaftsminister Ofir Akunis von der rechtsgerichteten Regierungspartei Likud hatte die Ernennung der israelischen Neurologin Yael Amitai für einen Posten im Beirat der Stiftung gestoppt. Die renommierte Professorin hatte die Wehrdienstverweigerung in den von Israel besetzten Gebieten unterstützt.

In ihrem Rücktrittsschreiben solidarisierten sich die Professorinnen Brigitte Röder von der Universität Hamburg und Ute Frevert von der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin mit israelischen Wissenschaftlern, die deswegen zum Boykott der Stiftung aufriefen. Freverts Büro stellte der Deutschen Presse-Agentur das Schreiben zur Verfügung. Mehr als 460 israelische Wissenschaftler haben die Petition demnach unterzeichnet.

"Die Arbeit des GIF ist zu wichtig, um sie durch politische Scharmützel korrumpieren zu lassen", schrieben Frevert und Röder an das Ministerium für Bildung und Forschung. Sie forderten klare Regeln für die Ernennung der Beiratsmitglieder der Stiftung.

Die Deutsch-Israelische Stiftung für Forschung und Entwicklung wurde 1986 mit einem Stiftungskapital von 150 Millionen Mark durch ein Abkommen zwischen Deutschland und Israel gegründet. Ihr Sitz ist in Jerusalem. Forschungsprojekte werden mit den Zinserträgen des Stiftungskapitals gefördert.

dpa/kas