Bremen
Schweizer Hochschule übernimmt Jacobs-Uni
Die Bremer Jacobs University bekommt einen neuen Mehrheitsgesellschafter: Die Schweizer Hochschule und Wissenschaftseinrichtung "Schaffhausen Institute of Technology" (SIT) übernimmt die private Hochschule. Eine entsprechende Zustimmung erteilte am Dienstag der Bremer Senat. Vorangegangen waren monatelange Verhandlungen zwischen dem Wissenschaftsressort und dem SIT-Gründer, dem IT-Unternehmer und Wissenschaftler Serguei Beloussov.
Am Ende habe neben der geplanten wissenschaftlichen Ausrichtung und dem Ausbau der Universität auch das Finanzkonzept Beloussovs überzeugt, hieß es. Der Unternehmer investiere bis zu 50 Millionen Euro für die geplante Weiterentwicklung der Jacobs University, davon flössen 25 Millionen Euro in den nächsten zwei Jahren. "Sein Konzept hat uns überzeugt", sagte Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling (SPD).
Beloussov – Medienberichten zufolge ein russisch-stämmiger Multimillionär – plane vor allem in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Weiterentwicklung der klassischen Computertechnologie einen schrittweisen Ausbau des bestehenden Angebotes der Universität. Es ist vorgesehen, dass bis zu 4.500 Studierende immatrikuliert sind, wovon rund ein Drittel in Bremen auf dem Campus und die Übrigen digital oder hybrid studieren sollen. Derzeit studieren in Bremen nach Angaben der Hochschule über 1.500 Studierende.
Die Geschäftsführung der Universität begrüßte die Entscheidung. Mit der Vereinbarung und der jetzigen Gesellschafterstruktur hätten die Jacobs University und ihre über 420 Mitarbeiter aus Forschung, Lehre und Verwaltung nun eine gemeinsame Perspektive für eine langfristige und weiterhin erfolgreiche Gestaltung ihrer Zukunft.
Zuvor hatte die Bremer Wissenschaftsbehörde Gespräche mit verschiedenen möglichen Investoren geführt. Vergangenes Jahr standen noch Pläne im Raum, wonach die angeschlagene Privatuni vom Software-Konzern SAP mit Partnern übernommen werden sollte. Das Land Bremen hatte zwischenzeitlich die Mehrheitsanteile an der Hochschule übernommen, nachdem sich die Jacobs-Stiftung aus der Universität zurückgezogen hatte.
dpa/ckr
