Studierende protestieren mit Bannern in Athen
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Griechenland
Studierende protestieren gegen Hochschulpolizei

Auf den Hochschulgeländen in Griechenland sollen nach Plänen der Regierung künftig Polizisten für Sicherheit sorgen. Dagegen regt sich Protest.

28.01.2021

In mehreren griechischen Städten haben Medienberichten zufolge vergange Woche hunderte Studierende demonstriert. Sie forderten die Öffnung der coronabedingt geschlossenen Hochschulen und protestierten gegen einen Gesetzesentwurf, der eine Polizeipräsenz auf dem Campus vorsehen würde. Dabei sei es teils zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften gekommen.

Die griechische Regierung wolle bis zu 1.000 speziell ausgebildete Polizistinnen und Polizisten an die Hochschulen schicken. Ausgestattet mit Schusswaffen, Schlagstöcken und Tränengas sollen sie rund um die Uhr an den Universitäten patrouillieren. Auch Einlasskontrollen und eine Kameraüberwachung sieht der Gesetzentwurf vor. Gegen Studierende sollen Disziplinarverfahren möglich werden.

Die Regierung halte das für notwendig, weil es auf den Hochschulgeländen öfter zu Gewalt zwischen verschiedenen politischen Gruppen komme. Beispielsweise hätten Veranstaltungen wegen Protesten abgesagt werden müssen. Der Dachverband der griechischen Polizei, die Studierenden und zahlreiche Lehrkräfte rechnen den Berichten zufolge mit zusätzlichen Spannungen, sollte eine Hochschulpolizei eingeführt werden.

2019 hat die griechische Regierung bereits das Hochschulasyl und damit ein lange geltendes Tabu abgeschafft. Zuvor konnte die Polizei nur in schweren Ausnahmefällen in Vorgänge auf dem Campus eingreifen.

ckr