Wissenschaftskommunikation
Reise zu den zentralsten Fragen der Mathematik

Sieben Forschungsstandorte in Deutschland richten eine Veranstaltungsreihe aus. Es geht um Begeisterung für Mathematik und die Millenium-Probleme.

15.06.2022

Am Mittwoch beginnt die Reise zu den "7 größten Abenteuern der Mathematik": Die gleichnamige Veranstaltungsreihe der Jungen Akademie und verschiedener Hochschulen startet am Exzellenzcluster Mathematik der Universität Münster mit einem Vortrag zur Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer (BSD-Vermutung) – einem der sogenannten Millenium-Probleme der Mathematik. Bis November folgen weitere Veranstaltungen in Berlin, Bonn, Braunschweig, Hannover, Heidelberg und München. Dabei erklären Mathematikerinnen und Mathematiker Interessierten, warum sie sich für ihr Fach begeistern, und informieren über die Millenium-Probleme. So wollen die Organisatoren für das Fach Mathematik werben.

Die Millenium-Probleme sind sieben mathematische Fragestellungen, die mit Ausnahme der Poincaré-Vermutung bisher ungelöst sind. Das nordamerikanische Clay Mathematics Institute in Peterborough bei Boston hatte sie im Jahr 2000 als zentralste Fragen der Mathematik aufgelistet und für ihre Lösung jeweils ein Preisgeld von einer Million Dollar ausgeschrieben.

Im Eröffnungsvortrag beschäftigt sich die Mathematikprofessorin Sarah Zerbes von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich mit der BSD-Vermutung, zu der sie selbst forscht. Diese besagt laut den Veranstaltern, dass elliptische Kurven mit einer Theorie aus einem ganz anderen Bereich der Mathematik gelöst werden können, nämlich der Analysis des Unendlichen. Laut Ankündigung der Universität Münster wird Zerbes in ihrem Vortrag über die Zusammenhänge zwischen kongruenten Zahlen und elliptischen Kurven sprechen, über die Entdeckungen von Fibonacci und Fermat und die Experimente der britischen Mathematiker Bryan Birch und Peter Swinnerton-Dyer in den 1970er Jahren. Außerdem werde Zerbes über neuere Entdeckungen der Forschung sprechen, die die BSD-Vermutung allerdings noch immer nicht vollständig beweisen.

"Mathematik zu machen, hat viel von einer Abenteuerreise: den Aufbruch ins Unbekannte, das Aufsichgestelltsein, Einfallsreichtum um einen Lösungsweg zu finden, aber natürlich auch das Scheitern und irgendwann die unbändige Freude, wenn man etwas entdeckt," erklärt Sebastian Stiller, einer der Initiatoren der Reihe und Mathematiker an der Technischen Universität Braunschweig. In der Veranstaltungsreihe sollten möglichst viele Interessierte Mathematik miterleben können.

Die Junge Akademie ist Mitinitiatorin der Veranstaltungsreihe und beteiligt sich auch als Ausrichterin der für November geplanten Abschlussveranstaltung.

Die 7 größten Abenteuer der Mathematik

Die Veranstaltungsreihe beinhaltet neben Vorträgen für Interessierte auch besondere Programmpunkte für Schülerinnen und Schüler wie etwa Mathematik-Workshops. Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen und den beteiligten Standorten sind auf der Veranstaltungswebseite zu finden. Die Auftaktveranstaltung am Mittwoch wird im Livestream ab 18.30 Uhr übertragen.

cpy