Wortschatz
Von "Waldbaden" bis "Ankerzentrum" – Neologismen 2019 online
Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim hat bekanntgegeben, welche neuen Wörter es 2019 in das Neologismenwörterbuch geschafft haben. Bei den Einträgen handelt es sich um Wörter, die in den letzten Jahren neu im Deutschen aufgekommen sind und bereits eine gewisse Verbreitung erfahren haben.
Die Neologismen stammen aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft. Wie das Leibniz-Institut berichtet, hinterlassen im neuen Wortschatz zentrale gesellschaftliche Debatten ihre Spuren, aktuell erkennbar an den neuen Einträgen zu "Ankerzentrum", der Neubedeutung von "divers" oder "Mikroaggression". Innovationen aus der Medizin und des Gesundheitssektors finden demnach Ausdruck in neuen Wörtern wie "Zungenschrittmacher" oder "Carearbeit". Auch aktuelle Trends im Bereich Freizeit, Erholung, Sport, Essen und Mode würden durch Neologismen benannt: Wer Ruhe und Kontemplation suche, finde diese beim "Waldbaden"; wer den eigenen Körper in Form bringen wolle, kurbele beim "HIIT" die Fettverbrennung an und stärke sich danach mit einem proteinreichen "Skyr" oder einer vegetarischen "Bowl".
Insgesamt enthält das Neologismenwörterbuch dem Leibniz-Institut zufolge mehr als 2.000 ausführlich beschriebene neue Wörter, neue Phraseologismen sowie neue Bedeutungen etablierter Wörter, die zwischen 1991 und heute in den allgemeinsprachlichen Teil des Wortschatzes der deutschen Standardsprache eingegangen sind. Es bietet Einzelheiten zu der Bedeutung und Verwendung der neuen Wörter und informiert darüber, wann der Begriff aufgekommen ist.
Die Stichwörter sind Sachgruppen zugeordnet. Vergleicht man den Bereich "(Arbeitswelt)/Bildung" über die drei Jahrzehnte, fällt auf, dass in den "2000er Jahren (Nullerjahren)" zahlreiche neue Wörter in das Wörterbuch aufgenommen wurden, zum Beispiel Bachelor, Bezahlstudium, Bologna, Expressabitur, Frühstudierende, Generation Praktikum, Juniorprofessor, Kinderuni, MINT-Fach, PISA-Test.
Die Onlinepräsentation der Neologismen basiert auf dem ersten größeren Neologismenwörterbuch für das Deutsche, das am Institut für Deutsche Sprache erarbeitet worden ist.
mue
