Mann im Homeoffice sitzt mit Computer am Esstisch
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Digitalisierung durch Corona
Arbeitnehmer nutzen Homeoffice öfter und intensiver

Die Corona-Krise hat die Digitalisierung in den Unternehmen vorangetrieben. Einer Umfrage zufolge wollen Mitarbeiter nun öfter von zu Hause arbeiten.

16.04.2020

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Deutschland haben in der Corona-Pandemie die Möglichkeiten zur Arbeit im Homeoffice ausgeweitet. Die meisten waren gut darauf vorbereitet, so dass die Mehrheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zufrieden ist mit der aktuellen Situation im Homeoffice. In der Krise arbeiten nicht nur mehr Berufstätige von zu Hause, sondern auch häufiger. Das geht aus einer repräsentativen Kurzbefragung des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation (bidt) hervor, bei der Ende März knapp 1.600 Berufstätige online zu ihrer Einschätzung der Lage befragt wurden.

Demnach arbeiten derzeit 43 Prozent der Berufstätigen in Deutschland ab und zu im Homeoffice, vor der Krise waren es noch 35 Prozent. Dabei sei auch die Häufigkeit gestiegen: Während vor der Krise nur 23 Prozent der Befragten einmal pro Woche oder öfter von zu Hause arbeiteten, seien es nun 39 Prozent, die mehrmals pro Woche im Homeoffice arbeiteten.

Die allermeisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seien mit ihrer Situtation im Homeoffice zufrieden, heißt es in der Umfrage. Dabei seien Berufstätige, die jetzt erstmals im Homeoffice tätig sind, mit 75 Prozent der Befragten etwas seltener zufrieden als jene, die schon vor der Corona-Krise Homeoffice genutzt haben (83 Prozent). Das spiegelt wider, wie gut die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auf die Arbeit im Homeoffice vorbereitet waren: Unter den Homeoffice-Erfahrenen gaben 85 Prozent an, ihre Arbeitgebenden seien gut vorbereitet gewesen, unter den Homeoffice-Neulingen sagten dies nur 72 Prozent.

Unter den Homeoffice-Neulingen gaben 26 Prozent an, sie hätten vor der Krise selbst kein Homeoffice nutzen wollen. 39 Prozent der Neulinge sagten, ihre Arbeitgeberin oder ihr Arbeitgeber habe es nicht erlaubt. Mit der Corona-Pandemie ist der Umfrage zufolge nun die Akzeptanz für Heimarbeit weiter gestiegen. Rund ein Drittel der Befragten, die derzeit im Homeoffice sind, beurteilten diese Arbeitssituation nun besser als vor der Krise. Nach der Corona-Krise wollen 68 Prozent der befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Dauer häufiger im Homeoffice arbeiten, sofern dies bei ihrer Tätigkeit grundsätzlich möglich ist.

Diese Bereitschaft sollten Arbeitgebende positiv aufgreifen, meint Studienautor Professor Dietmar Harhoff vom Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb. "Zur früher wohl intensiv gepflegten Präsenzkultur sollten wir nicht wieder zurückkehren", so Harhoff.

ckr