Das Foto zeigt den Präsidenten des für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, der den Zeithorizont für einen Corona-Impfstoff erläutert.
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Coronavirus
Erste Testimpfungen vielleicht schon nächstes Jahr

Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts nennt erstmals einen Zeithorizont für die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs.

09.03.2020

Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus schließt der Präsident des für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, nicht aus, dass vielleicht schon im nächsten Jahr erste Bevölkerungsgruppen durch eine Impfung geschützt werden könnten.

Er rechne mit ersten klinischen Prüfungen in Deutschland im Sommer bis Herbst dieses Jahres und wolle nicht ausschließen, dass dann im kommenden Jahr größere klinische Prüfungen mit Tausenden oder vielleicht Zehntausenden Probanden beginnen könnten, sagte Cichutek am Montag in Berlin. "Man darf hier nichts zu sehr beschleunigen. Wir brauchen verträgliche, sichere Impfstoffe, die dann auch wirksam sind, aber trotzdem haben wir vielleicht die günstige Lage, dass wir hier schon besondere Bevölkerungsgruppen im Rahmen der klinischen Prüfungen auch schützen könnten."

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) rief am Montag mit Blick auf Medikamente und einen möglichen Impfstoff zu Geduld auf. "Die Forschung dauert und wir können an dieser Stelle keine Wunder erwarten", sagte die CDU-Politikerin. Weil es Zeit brauche, lege man so großen Wert darauf, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. "Die Entwicklung des Impfstoffes ist extrem aufwendig." Die Ministerin kündigte weitere 145 Millionen Euro Mittel zur Erforschung des Coronavirus an. Sie rechne damit, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages am Mittwoch die Gelder bewilligen werde.

dpa