Umfrage
Weniger Postdocs zufrieden mit ihrer Tätigkeit
Im Jahr 2020 führte das Fachblatt "Nature" die erste weltweite Umfrage unter Postdocs durch. Damals befürchteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch, dass die Corona-Pandemie ihre Forschungsarbeit und Karrierechancen gefährden würde. 80 Prozent gaben an, dass die Pandemie ihre Fähigkeit, Experimente durchzuführen oder Daten zu sammeln, beeinträchtigt habe, mehr als die Hälfte (59 Prozent) fand es schwieriger als vor der Pandemie, ihre Forschung mit Kolleginnen und Kollegen zu diskutieren, und fast zwei Drittel (61 Prozent) waren der Meinung, dass die Pandemie ihre Karriereaussichten beeinträchtigt.
Laut der zweiten weltweiten Postdoc-Umfrage von "Nature", die im Juni und Juli dieses Jahres durchgeführt wurde, haben sich diese Aussichten geändert. Jetzt geben nur noch 8 Prozent der Befragten an, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 ihre größte Sorge seien (gegenüber 40 Prozent im Jahr 2020).
Steigende Unzufriedenheit mit Arbeitsbedingungen
Stattdessen sorgten sie sich wieder um den Wettbewerb um Fördermittel, die Tatsache, dass sie keine Stelle in ihrem Interessensgebiet finden, oder das Gefühl, ihre Freizeit für die Arbeit opfern zu müssen. Insgesamt gaben laut "Nature" 55 Prozent der Befragten an, dass sie mit ihrem derzeitigen Postdoc zufrieden sind, ein Rückgang gegenüber 60 Prozent im Jahr 2020.
Die Zufriedenheit variiert je nach Region, Alter und Fachgebiet. Postdocs, die 30 Jahre oder jünger sind, zeigten sich eher zufrieden (64 Prozent) mit ihrer Arbeit als Postdocs im Alter von 31-40 Jahren (53 Prozent). Biomedizinische Postdocs - die etwas mehr als die Hälfte der Befragten ausmachen – ziehen den Durchschnitt nach unten, heißt es in "Nature", denn nur 51 Prozent von ihnen sind mit ihrer Arbeit zufrieden.
cle