Ein Stapel französischer Baguettebrote.
mauritius images / Steve Vidler

Wissenschaft und Kunst
Hefe-Forschung gewinnt "Dance your PhD"-Wettbewerb

Ein professionelles Video konnte sich beim Wettbewerb des Science-Magazins durchsetzen. Es stammt von einem Biologen aus Litauen.

27.02.2022

Der Biologe Dr. Povilas Šimonis hat den "Dance your PhD"-Wettbewerb des Science-Magazins gewonnen. An der Universität Vilnius und dem Litauischen Zentrum für Physikalische Wissenschaften und Technologie (FTMC) erforscht Šimonis die elektrische Stimulation von Hefe. Im Video zeigt er, dass Stromstöße dazu beitragen können, die Membranen der Hefezellen zu öffnen, sie deaktivieren oder effizienter arbeiten lassen. Dies stellen Tänzerinnen dar: Die erste Tänzerin vermehrt sich durch Verdopplung und wird von Elektrizität beeinflusst. Eine ganze Truppe tanzt fröhlich mit Baguettes und wird schließlich durch einen Stromstoß getötet, während Šimonis als Wissenschaftler alles beobachtet.

Šimonis gewinnt damit nicht nur den Preis für das beste Video in der Rubrik Biologie, sondern auch den Gesamtpreis. Er kommentiert sein gelungenes Video gegenüber "Science" damit, dass er seit Jahren Theater spiele, seine Eltern Musiklehrer und seine Verlobte und sein Bruder Schauspieler seien. Sein Video ist deutlich professioneller als übliche Beiträge, wie das Magazin "Times Higher Education" (THE) bemerkt, das über den Wettbewerb berichtet. Bei der Produktion des Videos habe er mit Freundinnen und Freunden zusammengearbeitet: Vom Regisseur über die Besetzung und die Köstumdesigner und Bühnenbildner seien allerdings alle Profis gewesen.  

Er sei inspiriert gewesen, einen ernstzunehmenden Beitrag für den Wettbewerb zu produzieren, keine Amateurproduktion, sondern ein schönes Produkt. Jurymitglied Matt Kent von der Tanzkompanie Pilobolus erklärte die Auswahl von Šimonis als Sieger damit, dass toller Tanz eine eigene Atmosphäre oder eine neue Welt erschaffe und dies bei seinem Video der Fall gewesen sei.

Neben Šimonis wurden weitere Gewinnerinnen ausgezeichnet: Mathilde Palmier von der Universität Bordeaux gewann in der Kategorie Chemie, Xiaohan Wu von der Harvard University in Physik und Senka Žižanović von der Universität Zagreb in Sozialwissenschaften. In den Einzelkatergorien erhalten die Prämierten 750 US-Dollar, als Gesamtsieger erhält Šimonis weitere 2.000 US-Dollar. Das Preisgeld möchte er investieren, um weitere Forschung künstlerisch zu interpretieren. Gegenüber "THE" erklärte er, dass er aktuell nach dem Abschluss seiner Promotion auf der Suche nach einer Postdoktorandenstelle sei und seine künstlerischen Aktivitäten weiterhin nur als Hobby verfolgen wolle.

cpy