Das Foto zeigt eine Frau, die einen Band Gesetze aus einem Regal nimmt.
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Juriastudium
Barley: NS-Zeit soll Teil der Juristenausbildung werden

Viele Studierende interessieren sich für die NS-Vergangenheit, wissen aber wenig darüber. Das will die Bundesjustizministerin für Juristen ändern.

18.05.2018

In der Juristen-Ausbildung in Deutschland soll künftig auch die Geschichte nationalsozialistischen Unrechts behandelt werden. Die Auseinandersetzung mit dem Justizunrecht des 20. Jahrhunderts solle Pflichtstoff im Jurastudium werden, sagte Justizministerin Katarina Barley (SPD) am Donnerstag in Berlin.

Union und SPD hatten sich schon in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, das historische Bewusstsein junger Juristen bei diesem Thema zu schärfen. Zwar sei das Interesse vieler Studierender an der nationalsozialistischen Vergangenheit hoch, das Wissen aber oft gering, so Barley.

Eine wissenschaftliche Aufarbeitung hatte im Jahr 2016 ergeben, dass in der jungen Bundesrepublik mehr als jede zweite Führungskraft des Justizministeriums zuvor Mitglied der NSDAP war. Es war die Zeit von etwa 1949/1950 bis 1973 untersucht worden.

dpa