Cottbus
Brandenburg will in Unimedizin investieren
Die Brandenburger Landesregierung will mindestens 650 Millionen Euro in die geplante Medizinische Hochschule in Cottbus investieren. "Wir sind sehr glücklich, dass wir die medizinische Hochschulausbildung mit ganz neuer Ausprägung in Zeiten der Digitalisierung ins Gesamtpaket hinein verhandeln konnten", sagte Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) am Samstag auf Anfrage. "Die von anderen genannten 650 Millionen Euro sind sicher nur die untere Grenze im Aufbau, der natürlich über mehrere Jahre geht." Zuerst hatte die "Ärzte Zeitung" berichtet.
Der Geschäftsführer des Cottbuser Carl-Thiem-Klinikums, Dr. Götz Brodermann, sagte im Interview mit der Zeitung, dass dort eine Medizinische Fakultät für voraussichtlich 1.500 Studierende aufgebaut werden solle. Er gehe davon aus, dass es einen Modellstudiengang mit einem Fokus auf Digitalisierung geben werde. "Und wir gehen davon aus, dass eine Universitätsmedizin zusätzlich zu den bestehenden Arbeitsplätzen im Klinikum noch einmal 1.500 bis 2.000 direkte Arbeitsplätze und analog dazu noch einmal so viele indirekte Arbeitsplätze schafft", sagte Brodermann. Zudem könne die Mediziner-Uni helfen, den Fachärztemangel in der Region zu lindern.
Ob die neue Medizinische Fakultät eigenständig wird, oder ein Teil der Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), werde das Land noch entscheiden, sagte Brodermann. Die geplante Hochschule ist eines der Kernprojekte für die Strukturstärkung in der Lausitz nach dem beschlossenen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2038, von dem die Region stark betroffen ist. Das Geld soll aus dem Strukturfonds in Höhe von rund 10 Milliarden Euro fließen, die Brandenburg wegen des Ausstiegs vom Bund erhält.
dpa/ckr