Schleswig-Holstein
Hochschulen fordern mehr Geld für Hybrid-Semester
Die Hochschulen in Schleswig-Holstein dringen in der Corona-Krise auf mehr Geld für das kommende Wintersemester. "Neben den ad hoc vom Land zur Verfügung gestellten fünf Millionen Euro für die Hochschulen benötigen wir weitere finanzielle Unterstützung seitens des Landes, um auf die Corona-bedingten notwendigen Anpassungen in Lehre, Forschung und Verwaltung reagieren zu können", sagte der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz (LRK) und Präsident der Hochschule Flensburg, Dr. Christoph Jansen, der Deutschen Presse-Agentur.
Im Sommersemester erprobte digitale Lehr- und Lernformate müssten weiterentwickelt werden. Zusätzliches Geld sei vor allem zum Auf- und Ausbau der digitalen Infrastruktur an den Hochschulen des Landes notwendig, sagte Jansen. Dies beginne bei einer adäquaten Anzahl an Steckdosen für den computerbasierten Lehrbetrieb und reiche bis hin zu cloudbasierten Videokonferenzsystemen für Hörsäle. Es gehe darum, etwa Vorlesungen zu streamen, Lehrvideos zu produzieren, aber auch die Anforderungen für die Präsenzlehre in den Laboren zu schaffen.
"Damit ermöglichen wir nicht nur die Aufrechterhaltung des Lehr- und Wissenschaftsbetriebes, sondern wollen diesen auch über die Corona-Krise hinaus zukunftsfest aufstellen", betonte Jansen.
Wie an den meisten Hochschulen in Deutschland soll auch in Schleswig-Holstein das Wintersemester als Hybridsemester aus digitalen Angeboten und Präsenzveranstaltungen stattfinden – wobei Präsenzformate vorrangig für Studienanfänger, Laborpraktika und Prüfungen gedacht sind. Der Semesterstart wurde an den meisten Hochschulen auf den 2. November verschoben. Die Unis beziehungsweise Länder haben dafür entsprechende Konzepte erarbeitet, die möglichst viel Präsenzformate ermöglichen sollen, sofern diese mit dem Infektionsschutz vereinbar und verantwortbar sind.
Die Bildungsgewerkschaft GEW hat vor drei Wochen ebenfalls mehr Geld für die Umstellung auf die hybride Lehre gefordert. Für die Hochschulen in Berlin sei ein Sonderprogramm des Landes für zwei Jahre notwendig, meint die GEW.
dpa/ckr