Digitale Lehre
Hochschullehrer beklagen Verschlechterung der Lehre
Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler haben sich in einer Umfrage zum digitalen Semester positioniert. Die Qualität der Lehre habe laut der Mehrheit gelitten. 40 Prozent sprachen von einer Verschlechterung, 24 Prozent von einer deutlichen Verschlechterung. Das ergab eine Befragung des Philosophischen Fakultätentags unter ihren Mitgliedsfakultäten, die Forschung & Lehre vorliegt. Neun Prozent sagten wiederum, dass sich die Qualität durch das digitale Lehren verbessert habe, ein knappes Viertel nahm keine sonderliche Veränderung wahr.
Insgesamt stellten die Befragten ihren Hochschulleitungen ein weitestgehend positives Zeugnis aus. 66 Prozent sind der Meinung, dass diese die Herausforderungen im Großen und Ganzen gut bewältigt hätten. Knapp 80 Prozent fühlten sich außerdem zu Anfang des Semesters regelmäßig und gut informiert, rund 70 Prozent finden dies auch weiterhin.
Die meisten Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer (knapp 60 Prozent) plädieren mit Blick auf das Wintersemester für ein Hybrid-Modell, eine Mischung aus Präsenzveranstaltungen und digitaler Lehre. Rund 20 Prozent halten die Präsenzlehre für anzustreben, während rund 16 Prozent an der reinen digitalen Lehre festhalten würden. Über 50 Prozent finden, dass Lehrende und Fakultäten ausreichend in diese Überlegungen eingebunden seien, gut 28 Prozent würden gerne stärker eingebunden, knapp 20 Prozent fühlen sich völlig ausgeschlossen.
In die digitale Lehre sind über 90 Prozent der Befragten stark (knapp 24 Prozent) oder sehr stark (69 Prozent) eingebunden. Viele empfinden dies als eine deutliche Mehrbelastung zum regulären Semester, da sie zum Beispiel Lehrvideos erstellen müssten und viele Videokonferenzen anstünden. Mit der technischen Ausstattung sind laut Umfrage knapp die Hälfte der Befragten zufrieden. Beim technischen Support sind es mit 60 Prozent etwas mehr.
kas