Aufnahme der Fassade des Palais des Prinzen Heinrich, des Hauptgebäudes der Humboldt-Universität Berlin.
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Islam-Institut der HU Berlin
Großes Interesse an Islamischer Theologie

Die Studiengänge am neuen Islam-Institut der HU Berlin sind gut besucht. Auch Studierenden aus benachbarten Fächern nutzen das Angebot.

24.11.2021

Schon vor dem Studienstart im Winter 2019/2020 hatten sich viele Interessierte um ein Studium am neu gegründeten Institut für Islamische Theologie an der Humboldt-Universität (HU) zu Berlin beworben. Seitdem haben insgesamt 359 Studierende im ersten Fachsemester ein Studium aufgenommen, zeigen Zahlen in einer Antwort der Senatskanzlei Wissenschaft auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Adrian Grasse, über die der "Tagesspiegel" zuerst berichtete. Insgesamt sei das Studienangebot beliebt.

Für den zulassungsbeschränkten Studiengang des Grundschullehramts, der nur zehn Plätze vorsieht, hätten sich beispielsweise an der HU im vergangenen Winter 60 und für das aktuelle Semester 74 Personen beworben. Die HU habe je eine Person zusätzlich zugelassen. Auch die anderen, zulassungsfreien Bachelor-Studiengänge seien mit etwa 40 bis 50 Erstsemestern in den vergangenen drei Studienhalbjahren stark belegt.

Doch offenbar bricht fast die Hälfte der Immatrikulierten das Studium vorzeitig ab. Unklar sei dabei, wie sich die Abbrecher auf die Kohorten und angebotenen Studiengänge verteilten. Die HU findet laut Bericht die Zahlen nicht ungewöhnlich. Unter den "Abbrechern" seien – wie in anderen Fächern – auch Menschen, die den Studienort oder Studiengang wechselten.

Mira Sievers, Juniorprofessorin für Islamische Glaubensgrundlagen, Philosophie und Ethik an dem Berliner Institut, bezeichnete die Studierendenzahlen als "ziemlich gut“. Im Gegensatz zu ihrem eigenen Studium der Islamischen Theologie an der Universität Frankfurt am Main belegten in Berlin pro Semester auch mehrere Dutzend Studierende aus anderen Fächern Seminare am Institut, etwa zum Koran und zur Koranexegese. Sie kämen vor allem aus der Katholischen und Evangelischen Theologie an der HU und der Jüdischen Theologie an der Universität Potsdam, aber auch aus den Gender Studies. Sie erklärt sich den großen Zulauf aus benachbarten Fächern damit, dass die Berliner Islam-Theologie einen starken Schwerpunkt auf ethische und rechtliche Fragen und auf Genderbezüge lege.

ckr