Das Bild zeigt Studierende in einem vollen Hörsaal
dpa

Hochschulreife
Neuer Rekord bei Studierenden ohne Abitur

Immer mehr Menschen qualifizieren sich über ihre Berufspraxis für ein Studium. Zuletzt waren 64.000 Studierende ohne Abitur eingeschrieben.

25.03.2021

Rund 64.000 Personen haben 2019 die Möglichkeit genutzt, über ihre berufliche Qualifikationen einen Studienplatz an einer deutschen Hochschule zu erhalten. Das entspricht einem Zuwachs um 1.750 Personen im Vergleich zum Vorjahr und einem Anteil von 2,2 Prozent an der gesamten Studierendenschaft. Damit gehen so viele Menschen wie noch nie in Deutschland den sogenannten "dritten Bildungsweg". Zu diesem Ergebnis kommen aktuelle Berechnungen des CHE Centrum für Hochschulentwicklung.

Unter den Studierenden ohne allgemeine Hochschul- und Fachhochschulreife seien zunehmend mehr Frauen. Der Frauenanteil liege inzwischen bei rund 49 Prozent, teilte das CHE mit. Die Erstsemester ohne Abitur seien dabei im Schnitt zehn Jahre älter als ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen mit Abitur. Durchschnittlich seien sie etwa 30 Jahre alt und entschieden sich für einen Bachelorstudiengang an einer Fachhochschule im Bereich Rechts-, Wirtschafts- oder Sozialwissenschaften.

Hamburg hat laut Bericht mit 5,3 Prozent den größten Anteil an Studienanfängerinnen und Studienanfängern ohne Abitur. Dahinter folgten Thüringen und Bremen mit 4,9 beziehungsweise 4,5 Prozent aller Erstsemester. Die Schlusslichter bildeten Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg (je rund 1,4 Prozent) und das Saarland (1,3 Prozent).

Unter den zehn Hochschulen, die bundesweit beim Studium ohne Abitur am stärksten nachgefragt sind, seien acht private und zwei staatliche Einrichtungen. Fürhend sei weiterhin die FernUniversität in Hagen. Insgesamt entschieden sich 2019 zwei Drittel aller neuen Studierenden ohne Abitur für eine Fachhochschule, 28 Prozent wählten eine Universität.

ckr