Lehrkräftemangel
Zu wenige Absolventen im Lehramts-Studium
Im Laufe der Lehrkräfteausbildung brechen viele Studierende ab. Für die Schulen gebraucht werden mehr Lehrerinnen und Lehrer als Uniabsolventinnen und -absolventen zur Verfügung stehen. Während jährlich 52.500 Menschen ein Lehramtsstudium beginnen, schließen es nur 30.300 Studierende mit einem Master oder Staatsexamen ab und nur 28.300 absolvieren auch das Referendariat. Das geht aus einer Erhebung des Stifterverbandes hervor, die dieser am Donnerstag veröffentlicht hat. Die Zahlen beziehen sich auf den Durchschnitt der Studienjahre 2017 bis 2021.
Der Studienverlauf ähnelt im Lehramt demnach einem Trichter, an dessen Ausgang zu wenige Lehrkräfte stehen. Verglichen mit fachwissenschaftlichen Studiengängen weise das Lehramt ähnlich viele Studienabbrecher auf, gewinne aber nicht im selben Maße durch Studiengangwechsel an Studierenden hinzu. Der Stifterverband appelliert daher an die Ministerinnen und Minister der Länder, vor allem kurzfristig für bessere Bedingungen für Quer- und Seiteneinstiege ins Lehramt zu sorgen. Ohne sie könne der Bedarf an Lehrkräften in den kommenden Jahren nicht gedeckt werden.
Bislang sei der Wechsel ins Lehramt zu einem späteren Zeitpunkt sehr schwierig, unter anderem weil das Studium voraussetzt, zwei Fächer zu studieren. Derzeit gebe es zudem nur rund 1.200 Quereinsteiger, die ohne Lehramtsstudium ins Referendariat starten, und 3.700 Seiteneinsteiger in den Lehrberuf ohne Lehramtsstudium oder Referendariat. Ein "Ein-Fach-Lehramtsstudium könnte hier Abhilfe schaffen", meint der Verband. Auch flexiblere Zugänge zum Referendariat und in den Lehrerberuf würden helfen.
Langfristig sollten auch mehr Menschen ein Lehramtsstudium beginnen und weniger es abbrechen. Warum das Studium derzeit nicht attraktiv genug ist, müsse aber erst noch genauer erforscht werden. Die Zahlen zeigten, dass besonders zu Beginn des Studiums und in MINT-Fächern viele Personen das Studium abbrechen.
ckr
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