Reihen von menschlichen Silhouetten über Computer-Code-Muster
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Universität Erlangen-Nürnberg
Daten von Studierenden versehentlich im Internet

Monatelang waren persönliche Daten von Studierenden der Universität Erlangen-Nürnberg im Netz. Nun will die Uni ihre IT-Sicherheit erhöhen.

04.02.2020

Die Daten von mehr als 800 Studierenden der Universität Erlangen-Nürnberg sind versehentlich ins Internet geraten. Über Monate waren deren Adressen, Telefonnummern, Geburtstage und Abschlussnoten dort ungeschützt abrufbar. "Die fehlerhafte Freigabe bestand vermutlich von 23. Juli 2019 bis 28. Januar 2020", sagte eine Sprecherin am Dienstag. Die Uni habe die Datenpanne inzwischen behoben und die Betroffenen am Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement informiert.

Neben den persönlichen Daten der Studierenden waren nach Angaben der Uni auch Teilnahmenummern oder Initialpasswörter ins Internet gelangt, die die Mitarbeiter des Lehrstuhls vermerkt hatten. Die Uni hatte den Vorfall am vergangenen Donnerstag dem Landesbeauftragten für Datenschutz gemeldet. "Aktuell sehen wir keinen akuten Handlungsbedarf, weil die Daten nicht mehr abrufbar sind", sagte Referatsleiter Oliver Brunner.

Als Konsequenz will die Universität künftig ihre IT-Sicherheit erhöhen. Künftig würden die Initialpasswörter nicht mehr im Klartext gespeichert, wie der "BR" berichtete. Darüber hinaus will die Uni zusammen mit Experten des regionalen Rechenzentrums der FAU und dem Datenschutzbeauftragten der Uni das Speicherungskonzept überarbeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Uni sollen zudem stärker für den Umgang mit sensiblen Daten sensibilisiert werden. Zu dem Datenleck kam es nach Angaben der Universität, während der Anmeldeprozess für die beiden betroffenen Fernstudiengänge digitalisiert und modernisiert wurde. 

An ihrer IT-Sicherheit arbeiten derzeit mehrere Hochschulen in Deutschland. Die Universität Gießen will sich nach einem Cyberangriff neu aufstellen, andere Universitäten sollen zusammen mit dem Wissenschaftsministerium aus den Fehlern lernen und ebenfalls nachrüsten. Nach Ansicht des Uni-Präsidenten war der Angriff auch für andere Hochschulen ein Weckruf, wie er im Gespräch mit Forschung & Lehre schildert.

dpa/ckr