IT-Sicherheit
Uni Gießen wappnet sich für zukünftige Cyber-Angriffe
Die Uni Gießen nimmt rund einen Monat nach der schweren Cyber-Attacke schrittweise weitere IT-Komponenten wieder in Betrieb. Dabei wolle man nicht einfach zurück zum Status vor dem Angriff, sondern das IT-System so neu strukturieren, "dass wir maximal gut vorbereitet sind für zukünftige noch ausgeklügeltere Cyber-Attacken", sagte Uni-Präsident Joybrato Mukherjee am Freitag. Der aktuelle "digitale Notstand" der Hochschule sei somit durchaus eine Chance – auch für andere Institutionen.
Die aktuellen Erfahrungen in Gießen werden nach Angaben der Uni "intensiv" mit dem Wissenschaftsministerium in Wiesbaden diskutiert, damit auch alle anderen Einrichtungen davon profitieren können. "Alle sind sich bewusst: Wir sind vulnerabel in der IT-Sicherheit, weil die Angriffe immer ausgeklügelter werden", betonte Mukherjee.
Wegen des Angriffs hatte die mittelhessische Uni Anfang Dezember alle Server heruntergefahren und ist seitdem teilweise wieder online. Seit Donnerstag sind der Uni zufolge die zentrale Lernplattform ILIAS – und damit verbunden auch die Veranstaltungsaufzeichnungen – wieder erreichbar. Auch die fachspezifischen Lernplattformen für Medizin und Sportwissenschaften seien wieder zugänglich. Der Lehrbetrieb soll ab kommender Woche weitgehend normal laufen.
Bis die Hochschule wieder einen vollständigen Internetzugang hat, wird es voraussichtlich noch bis Mitte Februar dauern. Der durch den Angriff entstandene Schaden sei derzeit nicht bezifferbar, sagte der Uni-Präsident. Immerhin: Daten seien nicht verloren gegangen.
aktualisiert am 10.01.2020 um 13:55 Uhr
dpa/ckr