Eine Dozentin nimmt in einem Studio eine Lehrveranstaltung für Studierende auf.
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IT-Support
Unis haben Unterstützung der Lehre ausgeweitet

Mit der Ad-hoc-Digitalisierung haben die Support-Einrichtungen der Unis ihr Angebot erweitert. Die Erfolge basieren aber auf kurzfristigen Nothilfen.

15.02.2021

Die Corona-Krise hat als Beschleuniger und Katalysator für bereits bestehende Digitalisierungsmaßnahmen gewirkt und neue Maßnahmen angestoßen. Die Unterstützungsstrukturen für die Online-Lehre haben an den Universitäten dabei maßgeblich zur Bewältigung der Corona-Semester beigetragen. Das geht aus einer Analyse des IT-Supports an Hochschulen durch das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) hervor. Mit Flexibilität und Teamarbeit habe das IT-Personal der Hochschulen dabei geholfen, den Betrieb umzustrukturieren und dadurch aufrechtzuerhalten.

Am häufigsten unterstützen die Support-Einrichtungen die Lehrenden und Lernenden demnach bei nicht stabil laufende Videokonferenzsysteme und Kommunikationsplattformen, auf denen Lehrende und Lernende zusammenkommen. Die Hilfe bei Zoom, WebEx, BigBlueButton und anderen Systemen zählten die Befragten zu ihren häufigsten Aufgaben, gefolgt von Unterstützung bei virtuellen Schulungen von Lehrenden sowie Online-Sprechstunden oder Hotlines zur individuellen Beratung der Lehrenden. Nach Einschätzung von 70 Prozent der Befragten waren die Studierenden und Lehrenden mit ihrem neuen oder ausgeweiteten Service zufrieden oder sehr zufrieden.

Diese Aufgaben übernahmen die Einrichtungen laut Analyse während der Corona-Pandemie zusätzlich zu ihren ständigen Angeboten: die Beschaffung und Bereitstellung der technischen Infrastruktur, die Beratung und Qualifizierung der Lehrenden sowie die strategische Begleitung der Hochschulleitungen.

Finanzierung des Supports auf wackeligen Beinen

Die Hälfte der Mitarbeitenden zeigte sich in der Befragung optimistisch, dass ihr Engagement zu einer besseren finanziellen Ausstattung führen werde. Dass mehr Personal eingestellt wird, um die hohe Arbeitsbelastung aufzufangen, glaubt jedoch nur ein Viertel der Befragten. Derzeit bestehen der Analyse zufolge die meisten Support-Einrichtungen für die Online-Lehre (42 Prozent) aus kleinen Teams aus unter zehn Mitarbeitenden. 33 Prozent der Einrichtungen hätten bis zu 50 Mitarbeitende, rund 8 Prozent bis zu 100 und knapp 17 Prozent mehr als 100 Mitarbeitende. Vergleichsweise viel Personal hätten demnach die Rechenzentren und große Hochschulbibiliotheken.

Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung an den Hochschulen einen deutlichen Schub verliehen. 90 Prozent der Befragten sagten, ihre Hochschule verfolge nun stärker Digitalisierungsstrategien. Das HFD forderte von den Hochschulen jenseits der Corona-Notprogramme aber noch mehr finanzielles Engagement und mehr Kooperation untereinander, um die digitale Lehre langfristig und hochwertig umzusetzen. Nicht nur Corona-Mittel würden auslaufen, sondern auch temporäre Budgets wie der Qualitätspakt Lehre. Zudem fehle es an Standards für gute digitale Lehre in den unterschiedlichen Fachbereichen und ein dauerhaftes Qualifizierungsangebot für das Personal, so das HFD.

Für die Analyse wurden von Ende August bis Anfang Oktober bundesweit 113 Mitarbeitende von Medien- und Rechenzentren, Bibliotheken und aus Zentren für Hochschullehre von 70 Hochschulen befragt. Die meisten Online-Fragebögen wurden von Führungskräften der Einrichtungen ausgefüllt. Das HFD ist eine gemeinsame Initiative des Stifterverbandes, des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Gefördert wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

ckr