Europäische Hochschulen
20 deutsche Hochschulen an neuen "EU-Universitäten" beteiligt
Die Europäische Kommission hat am Donnerstag 24 weitere Hochschulkonsortien als "Europäische Hochschulen" ausgezeichnet. Unter den insgesamt 165 beteiligten Hochschulen sind auch 20 deutsche, vorwiegend große Hochschulen. Die Uni-Netzwerke werden in den kommenden drei Jahren jeweils mit bis zu fünf Millionen Euro aus dem "Erasmus+" Programm und bis zu zwei Millionen Euro aus dem "Horizon" Programm gefördert, teilte die EU-Kommission mit. Beworben hatten sich 62 Konsortien.
Im vergangenen Jahr waren die ersten 17 europäischen Hochschulallianzen bekannt gegeben worden. Damals waren die deutschen Hochschulen mit 15 Institutionen erfolgreich in der Initiative. An den nun insgesamt 41 "Europäischen Hochschulen" sind laut Mitteilung 280 Institutionen aus allen Mitgliedsstaaten beteiligt. Dies seien sowohl Universitäten als auch Fachhochschulen sowie technische und Kunsthochschulen. Im Schnitt bestehe eine Allianz aus sieben Institutionen.
Die Hochschulkonsortien sollen nach Angaben der EU-Kommission "digitale und physische Ressourcen in Lehre, Wissen, Daten und Infrastruktur" teilen. Die bestehenden Allianzen hätten bereits erfolgreich gemeinsame Lehrveranstaltungen eingerichtet. Neben gemeinsamen Studiengängen soll auch die Mobilität von Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Studierenden gefördert sowie Strukturen für gemeinsame Forschung aufgebaut werden. Insgesamt sollen die Allianzen die Qualität, Inklusion, Digitalisierung und Attraktivität der Hochschulbildung in Europa stärken. Die Idee der "Europäischen Hochschulen" entstand 2017 und ist eine der Leitinitiativen der EU zum Aufbau eines Europäischen Bildungsraums bis 2025.
HRK mahnt zu nachhaltiger Förderung
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) gratulierte den ausgewählten Netzwerken und sprach von eindrucksvollen Erfolgen für die deutsche Hochschullandschaft. "Die Allianzen haben die anspruchsvolle Aufgabe, nachhaltig Strahlkraft im Sinne einer lebendigen wirklichen Gemeinschaft in Europa zu entfalten. Dabei sind sie in ihrer ganzen Komplexität als Orte von Studium, Lehre und Forschung gefragt", sagte HRK-Präsident Professor Peter-André Alt.
Vor den geförderten Projekten lägen große Aufgaben; dafür bräuchten sie Zeit. "Auch wenn die Ansätze vielversprechend sind, wird es wesentlich darauf ankommen, dass die Europäische Union die Investitionen in die Netzwerke weiter erhöht und sie nachhaltig auf ihrem Weg unterstützt. Sie können ein Erfolg werden, wenn die EU und auf deutscher Seite Bund und Länder den Prozess gemeinsam mit den Hochschulen konstruktiv gestalten", sagte Alt.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) gratulierte ebenfalls und teilte mit, die beteiligten deutschen Hochschulen zusätzlich über ein nationales Begleitprogramm zu fördern. In der zweiten Runde der Europäischen Allianzen sind dies die folgenden Hochschulen:
- Universität Siegen
- Universität Duisburg-Essen
- Humboldt-Universität zu Berlin
- Friedrich-Schiller-Universität Jena
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Universität Mannheim
- Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
- Technische Universität Berlin
- Georg-August-Universität Göttingen
- Universität Konstanz
- Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
- Universität zu Köln
- Hochschule Mittweida – University Of Applied Sciences
- Technische Universität Bergakademie Freiberg
- Technische Universität München
- Hochschule Darmstadt - University Of Applied Sciences
- Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
- Universität des Saarlandes
- Ruhr-Universität Bochum
- Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
ckr