Roboter sitzt auf einer Wartebank mit Karton und Pflanze auf dem Arm
mauritius images / Westend61 / Anna Huber

Künstliche Intelligenz
Bayern legt Standorte für KI-Professuren fest

Bayern will in den kommenden drei Jahren landesweit neue KI-Professuren einrichten. Die Standorte der 50 Lehrstühle im Wettbewerb stehen nun fest.

15.05.2020

In den kommenden Jahren richtet Bayern 100 neue Professuren für Künstliche Intelligenz ein, 50 davon über einen landesweiten Wettbewerb der Hochschulen. Die zuständige Kommission hat nun ihre Auswahl getroffen. "Die ersten 20 sollen bereits im Herbst dieses Jahres besetzt werden, die weiteren 30 folgen sukzessive bis 2023", sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler am Freitag in München.

Mit sieben Professuren erhielt die Universität Bamberg demnach die meisten Lehrstühle im Wettbewerb. Unter den Hochschulen für angewandte Wissenschaften waren die TH Deggendorf, die OTH Regensburg und die HAW Coburg mit jeweils mindestens zwei Professuren besonders erfolgreich. Darüber hinaus konnten sich zwei Kunsthochschulen – die HFF München und die Hochschule für Musik Nürnberg – durchsetzen.

Insgesamt 175 Bewerbungen hatten Bayerns Hochschulen in dem Wettbewerb eingereicht. Eine 18-köpfige Expertenkommission hat diese über Wochen ausgewertet. Wesentliche Kriterien bei der Auswahl der Bewerbungen seien die Qualität, die Schlüssigkeit und die Passgenauigkeit der Konzepte in das regionale Umfeld gewesen. Die nicht erfolgreichen Bewerbungen seien jedoch keine Verlierer, so Sibler, das Ministerium habe sie weiter im Blick.

Die Stellen komplettieren das von Ministerpräsident Markus Söder in der Hightech-Agenda angekündigte Forschungsnetzwerk zur Künstlichen Intelligenz in Bayern, das in vier Schwerpunktbereiche gegliedert ist: Intelligente Robotik, Mobilität, Gesundheit und Data Science. Für das KI-Netzwerk wurden bereits 50 weitere Lehrstühle mit festen Standorten übers Land verteilt. Das KI-Zentrum ist in München, dort alleine mit 22 Lehrstühlen. Ein neues "KI Mission Institute" soll die gesamten KI-Aktivitäten in Bayern verzahnen. In Würzburg sind zehn, in Ingolstadt ebenfalls zehn und in Erlangen acht neue Lehrstühle geplant.

"Im Ergebnis erhalten alle bayerischen Universitäten jeweils mindestens zwei neue KI-Professuren", sagte Sibler. Für den Aufbau der Professuren stehen 600 Millionen Euro zur Verfügung.

dpa/ckr