Michael Ignatieff
"CEU's future is exciting"
Professor Michael Ignatieff macht Mut für den Umzug der Central European University nach Wien. "Educating free minds for a free society" – das Leitbild der Universität sei derzeit dringlicher denn je, schreibt er in einer aktuellen Stellungnahme auf der Webseite der Universität. Am neuen Standort soll die Wissenschaftsfreiheit wieder gelebt werden können.
Mehr als 15.000 Absolventen würden sich für die Werte der CEU einsetzen; in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft. Sie stünden ein für den Respekt vor dem Wissen und dem kritischen Hinterfragen. Er sei stolz auf die pluralistische Wissenschaftskultur an der CEU und ihren internationalen Ruf, schreibt Ignatieff.
Der Wegzug sei ein Zeichen dafür, dass die Universität für Wissenschaftsfreiheit und institutionelle Unabhängigkeit einsteht. Den Ruf seiner Hochschule sollen die Diskussionen der letzten Monate nicht gefährden: "CEU’s future is exciting. I hope you will join us", schreibt der CEU-Rektor.
Tausende Menschen protestieren gegen ungarische Regierung
Derweil halten in Ungarn die Proteste gegen die rechtsnationale Regierung an. Die Menschen protestieren aktuell vor allem gegen ein neues vom Parlament beschlossenes Arbeitsgesetz, das bis zu 400 Überstunden im Jahr erlaubt.
Aber auch gegen die Einschnitte in die Wissenschaftsfreiheit, die einseitige regierungsfreundliche Berichterstattung des staatlichen Rundfunks und die Korruption rund um hochrangige Regierungsvertreter und ihre Familien werde laut Medienberichten weiter protestiert.
Ab kommendem Herbst zieht der US-amerikanische Teil der CEU mit seinen Master- und Doktoranden-Programmen nach Wien um. Bereits eingeschriebene Studierende bleiben in Ungarn. Allen neuen Studierenden will die Universität auch künftig ermöglichen, eine Zeit ihres Studiums am ungarischen Campus zu verbringen.
kas