Eine junge Frau sitzt am Laptop in einer Bibliothek
mauritius images/Cultura/Phil Boorman

Publikationen
DEAL-Konsortium und Wiley verlängern Open-Access-Vertrag

Das DEAL-Konsortium hat eine neue Fünfjahresvereinbarung mit dem Wissenschaftsverlag Wiley abgeschlossen. Die Preispolitik wurde angepasst.

29.11.2023

Das DEAL-Konsortium und der Wissenschaftsverlag Wiley haben die Unterzeichnung einer neuen Fünfjahresvereinbarung bekanntgegeben. Diese ermöglicht es Wissenschaftlern deutscher Hochschulen nicht nur Lesezugriff auf alle Wissenschaftsmagazinen von Wiley zu haben, sondern auch ihre Forschungsergebnisse dort Open Access zu veröffentlichen. Die neue Vereinbarung beginnt im Januar 2024. Sie ist eine Fortsetzung der Zusammenarbeit, die bereits 2019 begann und in deren Rahmen inzwischen 38.000 Artikel Open Access veröffentlicht wurden. "Table Media" hatte bereits vor einem Monat Vorabinfos publiziert, über die "Forschung & Lehre" berichtete.  

Die neue Vereinbarung bietet "weitere Unterstützung für die Bedürfnisse der wissenschaftlichen Gemeinschaft und beschleunigt die Open-Access-Transformation", heißt es in der Pressemitteilung von Wiley und dem DEAL-Konsortium, dem Zusammenschlusses von über 900 Forschungseinrichtungen in Deutschland. Es wurde 2014 von der Allianz Deutscher Wissenschaftsorganisationen ins Leben gerufen, um bundesweite neue Vertragsmodelle mit den drei großen Wissenschaftsverlagen, Elsevier, Springer Nature und Wiley zu verhandeln. Geleitet wird es von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), die alle berechtigten Institutionen ermuntert, der Vereinbarung beizutreten und ebenfalls zu profitieren.

Laut Wiley lohnt es sich: "Als erster Verlag, der eine Open-Access-Vereinbarung mit dem DEAL-Konsortium unterzeichnet hat, engagieren wir uns seit langem für die Deutsche Forschungsgemeinschaft", sagt Liz Ferguson, Senior-Vizepräsidenten von Wiley. Auch Verhandlungsführer Professor Günter M. Ziegler ist zufrieden mit der neuen Vereinbarung: "Sie unterstützt das Ziel, Open Access als Standard für wissenschaftliches Publizieren zu etablieren und die globale Sichtbarkeit und Reichweite der Forschung an deutschen Wissenschaftseinrichtungen zu erhöhen", so der Präsident der Freien Universität Berlin.  

DEAL-Wiley: Neues Preismodell für Publish-and-Read

Die Kosten für das Open-Access-Publizieren und den Lesezugang werden im DEAL-Kostenmodell über eine Publish-and-Read-Fee (PAR Fee) gedeckt. Die Kosten reichen von 2.200 Euro für Zeitschriften von Wiley über 2.700 Euro für Fachzeitschriften bis zu 3.150 Euro für Hybrid-Zeitschriften, eine Subskriptionszeitschrift, in der Artikel auch über Open Access veröffentlicht werden können. Diese Kategorie liegt preislich über den bisherigen Vertragsbedingungen mit Kosten von 2.750 Euro pro Artikel.

Im September dieses Jahres hatte sich das DEAL-Konsortium nach jahrelangen Verhandlungen mit Elsevier auf einen Vertrag geeinigt. Bald stehen dann die Verhandlungen zur Erneuerung eines Vertrags mit Springer Nature an. Der Verlag hatte ein Jahr nach Wiley einen Vertrag mit dem DEAL-Konsortium unterschrieben. Ende des Jahres läuft dieser aus.

kfi