Symbolbild Energiekosten: Euroscheine und -münzen und Stecker eines Elektrogeräts
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Energiekrise
DHV fordert Energiehilfen der Länder für die Hochschulen

Nur in einigen Bundesländern wurden bisher Energie-Hilfspakete für die Hochschulen angekündigt. Der DHV fordert mehr Unterstützung.

05.12.2022

Der Deutsche Hochschulverband (DHV) hat am Montag Bund und Länder aufgefordert, die Hochschulen angesichts anhaltend hoher Energiepreise mit Entlastungspaketen angemessen zu berücksichtigen. "Einzelne Länder kommen ihrer Verantwortung für die Hochschulen nur unzureichend nach", so DHV-Präsident Professor Bernhard Kempen. Dass die Hochschulen von der Dezember-Soforthilfe und der Gas- und Strompreisbremse des Bundes profitierten, sei zwar ein positives Signal, aber weitere Entlastungen müssten folgen.

Nicht alle Bundesländer hätten bereits Energie-Hilfspakete für die Hochschulen angekündigt. In Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland sei es etwa unklar, ob es solche Pakete ähnlich wie in Sachsen oder Baden-Württemberg geben werde. Unzufriedenstellend findet DHV-Präsident Kempen auch die Lage in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen, deren Etats durch zusätzlich auferlegte globale Minderausgaben gar schrumpfen sollen.

Die Länder zögerten eine Entscheidung hinaus, was den Verdacht bestätige, dass sie sich "hinter dem Bund als Zahlmeister verstecken" und ihrer eigenen Verantwortung nicht nachkommen. So nehme der Bildungsföderalismus weiter Schaden, vor allem aber leide eine Generation junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die durch die Corona-Krise ohnehin schon Nachteile erlebt habe.

Die Lage an den Hochschulen ist schwierig. Vielerorts sollen Energiesparprogramme Kosten einsparen. An der Universität Bochum werden etwa 250 Stellen, die bis Ende Mai 2023 durch Rente oder Arbeitsplatzwechsel frei werden, nicht nachbesetzt, wie die Hochschule in der vergangenen Woche mitteilte. Aktuell sind diese Maßnahmen auf die Verwaltung beschränkt. Allerdings, so Kempen, kann niemand "ausschließen, dass angesichts inflationsbedingter Preissteigerungen und eng bemessener Budgets nicht bald auch im wissenschaftlichen Bereich Einstellungsstopps verhängt werden." Deshalb sei mehr Unterstützung und Verlässlichkeit bei der Finanzierung dringend nötig.

cpy