Forschung mit Versuchstieren
EU-Kommission gegen Deadline für Tierversuche
Es soll keine gesetzliche Frist für die Beendigung von Tierversuchen in der europäischen Forschung geben. Vielmehr sollen alternative Forschungsmethoden weiter gefördert und so Tierversuche schrittweise ersetzt werden können. Das hat die Europäische Kommission am Dienstag entschieden. Alternativen könnten zum Beispiel In-vitro-Modelle basierend auf menschlichen oder tierischen Zellen und Geweben oder Computermodelle sein. Langfristiges Ziel sei die Abschaffung von Tierversuchen in Forschung und Lehre.
Unter Forschungsorganisationen stieß die Entscheidung der Kommission auf Zustimmung, berichtete zuerst "Science Business". Diese hätten befürchtet, dass der Wissenschaft zu früh ihre notwendigen Tierversuchsmethoden entzogen würden, bevor ausgereifte Alternativen zur Verfügung stünden. Eine entsprechende Stellungnahme veröffentlichte etwa die League of European Research Universities (LERU) am Mittwoch.
Aktiv geworden war die EU-Kommission, weil die öffentliche Kritik an Tierversuchen zugenommen hat. Bürgerorganisationen und das Europäische Parlament forderten verbindliche Regeln zur schnelleren Reduktion oder Abschaffung von Tierversuchen in Forschung und Lehre.
Der jüngsten Bürgerinitiative, die die offizielle Überprüfung und Stellungnahme der EU-Kommission erforderlich machte, stimmten 1,2 Millionen Menschen zu. Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen in Deutschland hatte sich daraufhin entschieden gegen einen generellen Ausstieg aus der Verwendung von Tieren in der Forschung ausgesprochen. Dieser sei nicht wissenschaftlich begründet.
ckr