Bonn
Forschungs-Zentrum "caesar" in MPI überführt
Das Forschungszentrum "Center of Advanced European Studies and Research" (caesar) in Bonn trägt seit Beginn des Jahres den offiziellen Titel "Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens – caesar" (MPINB). Nach seiner Assoziierung mit der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) im Jahr 2006 infolge einer Evaluierung durch den Wissenschaftsrat 2004 ist das "caesar" nun vollwertig in die MPG überführt worden. "Die Aufnahme unseres Instituts in die Max-Planck-Familie ist eine aufregende Zeit", betonten die beiden Direktoren Jason Kerr und Kevin Briggman in einer Mitteilung am Montag.
Die Integration in die MPG ist das Ergebnis jahrelanger Diskussionen der MPG mit den Stiftern des "caesar" – dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Bund. Man habe für das Forschungszentrum schließlich eine "wissenschaftlich attraktive sowie finanziell weiterhin auskömmliche und langfristig gesicherte Perspektive" gefunden, heißt es in der Mitteilung des neuen MPI
Die Ausstattung des finanziell angeschlagenen Forschungszentrums war zuletzt umstritten. Der Bundesrechnungshof hatte dem Bundesforschungsministerium (BMBF) vorgeworfen, es wolle Stiftungsmittel des Forschungszentrums aus dem Bundeshaushalt an die MPG übertragen, ohne das Parlament zu beteiligen. Das BMBF und die MPG hatten die Vorwürfe als unbegründet zurückgewiesen.
Nach dem Land NRW und der MPG hatte schließlich im März 2021 auch der Haushaltsausschuss im Bundestag den Integrationsplänen zugestimmt, allerdings unter strengen Auflagen. So muss die MPG die dauerhafte Finanzierung des Forschungszentrums allein übernehmen und die Übertragung des Stiftungskapitals an die MPG "transparent in den Finanzplänen darstellen". Auch muss die Zweckbindung des Kapitals erhalten bleiben. Generell muss die Bundesregierung den Haushaltsausschuss auch weiterhin bei Finanzfragen von Bundesstiftungen wie dem ehemaligen "caesar" einbeziehen.
Das Bonner Forschungszentrum betreibt interdisziplinäre Grundlagenforschung im Bereich der Neuroethologie und arbeitet eng mit der Universität Bonn und anderen Forschungsinstituten der Region zusammen.
ckr
