Ein europäisches Netzwerk hat zum zehnten Mal die Finanzierung von Hochschulen untersucht. Dem Zuwachs an Studierenden wird die oft nicht gerecht.

Die Investitionen in die Hochschulen haben in Deutschland während der vergangenen zehn Jahre stetig zugenommen. Dabei stagnierte die Zunahme jedoch zuletzt, wie eine Auswertung der "European University Association" zeigt. Den steigenden Studierendenzahlen können die Investitionen nicht gerecht werden.

2018 investierte Deutschland demnach 35 Prozent mehr in die Hochschulen als noch 2008. Die Zahl der Studierenden stieg derweil um 45 Prozent. Damit verschlechtert sich das Verhältnis zwischen Investitionen und Studierendenzahl im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil der neuen Einstellungen von Beschäftigten nahm leicht zu. Bei den wissenschaftlichen Beschäftigten waren es im Jahresvergleich zu 2008 46 Prozent mehr, bei den nicht-wissenschaftlich Beschäftigten 21 Prozent. Ein Jahr zuvor lag der Zuwachs bei 44 Prozent und 18 Prozent.

Genauso wie in Deutschland nahm laut der Auswertung auch in Österreich, Frankreich und Dänemark die Zahl der Studierenden stärker zu als die der Investitionen. Island, Norwegen, Schweden und Portugal investierten dagegen mehr in die Hochschulen als neue Studierende hinzukamen. 

Finanzierung der Hochschulen: Zuwachs über Drittmittel

Der Finanzierungszuwachs in Deutschland hat zuletzt abgenommen. Betrug er 2016 noch 3,4 Prozent, waren es 2017 noch 0,6 Prozent, 2018 noch 0,1 Prozent. Während die Grundfinanzierung laut der EUA weitestgehend stagniere, steige vor allem der Drittmittel-Anteil.

Dabei gehöre Deutschland trotz steigender Drittmittel-Finanzierung zu den Ländern mit dem deutlich größten Anteil an öffentlicher Finanzierung, genauso Finnland, Frankreich und Österreich. In Großbritannien und den Niederlanden sei der Anteil von privatem Geld dagegen sehr hoch.

Insgesamt könne Deutschland gemessen an der wirtschaftlichen Stärke des Landes  mehr in die Hochschulen investieren, betonte die EUA auch in diesem Jahr.

kas