Eine Forscherin schaut durch eine Petrischale
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Frauenförderung
Neues Programm für Professorinnen gestartet

Nach der Promotion verlassen überdurchschnittlich viele Frauen die Wissenschaft. Das Professorinnenprogramm III will gegensteuern.

23.02.2018

Das Bund-Länder-Programm zur Förderung von Professorinnen an Hochschulen ("Professorinnenprogramm") geht in die dritte Runde. Bund und Länder stellen für das "Professorinnenprogramm III" ab sofort jeweils zur Hälfte Fördermittel in Höhe von insgesamt 200 Millionen Euro zur Verfügung. Bisher waren es 150 Millionen Euro. Die Förderhöchstsumme pro Professur wird auf 165.000 Euro pro Jahr erhöht. Das teilte das Bundesforschungsministerium (BMBF) mit.   

Das Programm steht wie seine Vorläufer gleichermaßen Universitäten, Fachhochschulen, Musik- und Kunsthochschulen offen und ist laut BMBF "das zentrale Instrument" von Bund und Ländern, um die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen zu fördern, die Zahl von Frauen in Spitzenfunktionen in der Wissenschaft zu steigern und die Repräsentanz von Frauen auf allen Qualifikationsstufen zu verbessern.

Nach Angaben des BMBF stehe die  Personalgewinnung und Karriereentwicklung von Nachwuchswissenschaftlerinnen im Zentrum der dritten Programmausschreibung. In den Bewerbungen müssten dafür "besondere Anstrengungen der Hochschulen" nachgewiesen werden. Darüber hinaus biete das Programm eine neue Exzellenz-Komponente: Bis zu zehn Hochschulen pro Bewerbungsrunde erhalten, sofern sie für ihre Vorschläge zur Personalentwicklung und  -gewinnung die Bestbewertung bekommen haben, die Möglichkeit eine zusätzliche, vierte Erstberufung gefördert zu bekommen.

Hintergrund der Programmförderung für Wissenschaftlerinnen ist laut BMBF, dass derzeit nur etwas mehr als jede fünfte Professur in Deutschland mit einer Frau besetzt sei. Nach der Promotion verlassen überdurchschnittlich viele Frauen die Wissenschaft. Deutlich weniger als ein Drittel der Habilitationen werden von Frauen geschrieben.

Als eine der Maßnahmen, mehr Frauen auch nach der Promotion im Wissenschaftssystem zu halten, haben Bund und Länder 2008 das Professorinnenprogramm ins Leben gerufen. Für die erste und zweite Programmphase wurden insgesamt 300 Millionen Euro (150 Millionen Euro je Phase) zur Verfügung gestellt. Nach Angaben des BMBF gab es bis zum November 2017 525 Berufungen aufgrund des Programms für Professorinnen.

gri