Mann an einem Laptop ballt seine Hände zu Fäusten
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TU Dresden
Gepöbelt wird unabhängig vom Bildungsniveau

Forscher der TU Dresden beschäftigen sich wissenschaftlich mit Hass und Hetze. Eine Ausstellung gibt nun Einblicke in die "Pöbel-Forschung".

19.02.2020

Hetze, Schmähungen und Beleidigungen im Internet hängen nicht vom Bildungsniveau ab. Das ist eine Erkenntnis aus einem Sonderforschungsprojekt der Technischen Universität Dresden zu Formen der Herabsetzung. "Was offenbar nicht hilft, ist Bildung", sagte Marina Münkler, stellvertretende Sprecherin des Projektes, am Dienstag in Dresden.

Pöbeln gehöre im Zeitalter sozialer Medien zu den am meisten verbreiteten Ausdrucksweisen. Die Produzenten von schmähenden Äußerungen auf Internet-Plattformen wie Twitter seien nicht selten Personen sind, die ein Studium abgeschlossen haben, sagte Münkler gegenüber Forschung & Lehre. Dabei berief sie sich auf Angaben auf Twitter-Profilen.

Mehr als 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Dresden untersuchen seit 2017 in mehr als einem Dutzend Teilprojekten Hetze und Schmähungen – und das nicht nur im Zeitalter von sozialen Medien. Die Ergebnisse ihrer Arbeit zeigen die Forschenden ab Mittwoch in einer Ausstellung in der Landes- und Universitätsbibliothek. Die Ausstellung mit dem Titel "Schmähung – Provokation – Stigma" bleibt bis zum 23. April geöffnet.

Sie soll einen Eindruck von der großen Formenvielfalt diskreditierender Äußerungen vermitteln und umfasst ebenso antike Schmähreden und Flugschriften der Reformationszeit wie Wahlplakate der Weimarer Republik und aktuelle Beispiele.

dpa/ckr