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Zugang zu Wissenschaftszeitschriften
Herausgeber machen Druck

Die Verhandlungen zwischen der HRK und dem Elsevier-Verlag stocken. Herausgeber von Zeitschriften drängen auf eine schnelle Fortführung.

08.10.2018

Die Herausgeber von mehr als 30 wissenschaftlichen Zeitschriften kritisieren den Verhandlungs-Stopp zwischen der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und dem Elsevier-Verlag. Seit mehr als zwei Jahren diskutieren diese mit den großen Wissenschaftsverlagen im Projekt "Deal" über den digitalen Zugriff auf Veröffentlichungen. Nachdem sie keine Einigung hatten erzielen könne, setzten sie die Verhandlungen aus. Elsevier sperrte als Reaktion den Zugriff auf Zeitschriften.

"Erfolgreiche Verhandlungen mit dem Elsevier Verlag wären wegweisend für Übereinkommen mit anderen Verlagen", schreiben die Herausgeber in einer Stellungnahme. "Sie würden den Wissenschaftsstandort Deutschland deutlich stärken." Zudem würden sie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Universitäten, den Wissenschaftsorganisationen und Ressortforschungseinrichtungen von unnötigem Zeitaufwand bei der Literaturbeschaffung befreien.

Vor allem Nachwuchswissenschaftler litten unter der aktuellen Situation. Sie seien darauf angewiesen, in renommierten Zeitschriften zu publizieren, um beruflich voranzukommen. Zudem seien sie oft über Zeitverträge beschäftigt und hätten daher noch mehr Druck, möglichst schnell zu publizieren. Auch Bibliotheken bräuchten dringend wieder Planungssicherheit für den Abschluss von Verträgen mit Verlagen.

Gefahr für Wissenschaftler und Forschungsstandort

Die Unterzeichner fordern eine ergebnisorientierte Verhandlung mit dem Ziel, den Zugang von deutschen Wissenschaftseinrichtungen zu Publikationen zu sichern. Das Ganze müsse zügig geschehen, um weder den einzelnen Wissenschaftlern noch dem Wissenschaftsstandort Deutschland zu schaden.

Dabei gehe es auch um die zukunftsorientierte Ausrichtung: Der Zugriff auf wissenschaftliche Literatur müsse finanziell umsetzbar sein. Die Belastung der Einrichtungen müsse sich in Grenzen halten.

kas