Auf einem Bildschirm ist das Logo von "Jugend forscht" zu sehen.
picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Wettbewerb
Über 10.000 Anmeldungen bei "Jugend forscht" 2024

Jugendliche trotzen PISA und melden sich in Scharen beim bekanntesten Forschungs-Nachwuchswettbewerb Deutschlands an. MINT-Themen sind sehr beliebt.

13.12.2023

Knapp 10.500 Jungforscherinnen und Jungforscher haben sich zur aktuellen 59. Runde von Deutschlands bekanntesten Nachwuchswettbewerbes "Jugend forscht" angemeldet. Das sind rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Den gleichen Zuwachs gibt es bei den Forschungsprojekten. Für 2024 sind 5.753 Arbeiten angemeldet. Über 4.000 Mädchen sind mit dabei, so dass der weibliche Anteil bei fast vierzig Prozent liegt. Besonders beliebt ist Biologie, wie in den Vorjahren, dafür meldeten sich fast ein Viertel der Jungforscherinnen und Jungforscher an. Gefolgt von Technik mit 19,2 und Chemie mit 16,4 Prozent. "Wir freuen uns sehr über die erneut gestiegenen Anmeldezahlen nach einem coronabedingten Rückgang bei der Beteiligung", so Katarina Keck, Geschäftsführende Vorständin der Stiftung Jugend forscht e. V., in einer Pressemitteilung.

Elf Bundesländer melden Zuwächse bei den Anmeldezahlen: Spitzenreiter ist Sachsen mit einer Steigerung von 37,6 Prozent. Gefolgt von Bayern mit 1652 Anmeldungen, was im bundesweiten Vergleich auch die absolut meisten sind und für das Bundesland fast 400 mehr als im Vorjahr. Danach hat Nordrhein-Westfalen mit fast 1600 am zweitmeisten Anmeldungen in Deutschland, und einen Zuwachs von 21 Prozent. Der fällt in Berlin mit 26,4 Prozent größer aus, zählt dafür aber nur 527 Anmeldungen. In Thüringen bleibt die Zahl mit 605 statt 608 fast gleich und nimmt nur leicht ab. Auch Hessen (3,7 Prozent), Hamburg (7,3 Prozent) und das Saarland (7,9 Prozent) vermelden Rückgänge. Das absolute Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit 127 statt 139 Anmeldungen im Vorjahr und damit 8,6 Prozent weniger als 2023. 

MINT-Themen besonders beliebt bei Jungforscherinnern und Jungforschern 

Insgesamt sei die Entwicklung positiv zu bewerten und belege laut Keck das große Interesse junger Menschen an MINT-Themen. "Die Ergebnisse der aktuellen Pisa-Studie in Mathematik und Naturwissenschaften zeigen, wie wichtig es ist, die Kenntnisse und Fähigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich zu stärken", sagt sie in der Pressemitteilung ihres Vereins Jugend forscht e. V. Der leiste einen wirksamen Beitragdazu, da bei der Arbeit an ihren Wettbewerbsprojekten Kinder und Jugendliche individuell gefördert würden. "Durch forschendes Lernen können sie ihre MINT-Kompetenzen gezielt erweitern und vertiefen", so Keck. 

Ab Anfang Februar 2024 treten die Jungforscherinnen und Jungforscher zunächst bei einem Regionalwettbewerb in der Nähe ihres Heimatortes an. Dort präsentieren sie der Öffentlichkeit und einer Jury ihre Forschungsprojekte Die besten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler qualifizieren sich für die Landeswettbewerbe im März und April. Das Bundesfinale findet dann vom 30. Mai bis 2. Juni 2024 in Heilbronn statt und wird vom Science Center experimenta  und von der Stiftung Jugend forscht e. V. ausgerichtet. In diesem Jahr fand es in Bremen statt. Die beiden volljährigen Charlotte Klar und Katharina Austermann aus Berlin wurden dort für die  originellste Arbeit ausgezeichnet. Sie beschäftigt sich mit dem Phänomen, dass pyrolytischer Grafit über schachbrettartig angeordneten Magneten schweben kann. Die zwei Jungforscherinnen konnten experimentell beweisen, dass die magnetischen Eigenschaften des Materials abhängig von der Temperatur sind.  

kfi