Ein Mensch arbeitet in einer Universitätsbibliothek, man kann nur seinen Rücken zwischen den Regalen erkennen.
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#IchBinHanna
Kritik am WissZeitVG

Wissenschaftsverbände geben Erklärung zur Prekarität wissenschaftlicher Laufbahnen heraus. Sie fordern einen Reformprozess und Systemwandel.

30.06.2021

Wissenschaftsverbände haben Veränderungen des wissenschaftlichen Karriereweges in Deutschland gefordert und die Kritik der #IchBinHanna Initiative aufgegriffen. Unter diesem Hashtag schildern Forschende seit mehr als zwei Wochen auf Twitter ihre schwierigen Lebensumstände und kritisieren befristete Arbeitsverhältnisse ohne Perspektive, hinter denen sie das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) vermuten. Die gemeinsame Erklärung der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien (DGfA), des Verbands der Historikerinnen und Historiker Deutschlands e.V. (VHD) und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) beschreibt ebenfalls, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter prekären Bedingungen beschäftigt sind und in diesen gehalten werden, obwohl sich die Wissenschaftspolitik auf die Leistungen der Forschenden und Lehrenden stütze.

Der Anteil der befristet beschäftigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen nehme immer weiter zu, so die Erklärung. Auch die Fachgesellschaften kritisieren das WissZeitVG, das die langfristige Beschäftigung an der gleichen Universität verhindert und fordern, dass seine Wirkungen und Folgen evaluiert werden. Die akademische Karriere müsse, vor allem nach der Promotionsphase, planbarer werden. Ein Wandel im deutschen Wissenschaftssystem sei deshalb erforderlich und verlange die bessere Finanzierung der Universitäten und Hochschulen.

Neben den genannten Verbänden, die die Erklärung initiiert haben, werden als Erstunterzeichnende genannt: die Deutsche Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) und der Verband Deutscher Kunsthistoriker e.V.

cpy