"Hiring Bias"
US-Professoren haben mehrheitlich Elite-Unis besucht
Die meisten Professorinnen und Professoren in den USA wurden an denselben wenigen Eliteuniversitäten ausgebildet. Das geht aus einer aktuellen "Nature"-Studie von Informatikern und Mathematikern hervor, über die die Fachzeitschrift berichtete. Demnach spielt das Prestige der Institutionen eine entscheidende und übermäßige Rolle im Einstellungsverfahren der Hochschulen, die nicht gerechtfertigt sei. Das führe zu einem "hiring bias" und festige die bestehende Chancenungleichheit.
Laut der Studie kamen zwischen 2011 und 2020 rund 80 Prozent der eingestellten Tenure-Track-Fakultätsmitglieder an US-Einrichtungen von 20 Prozent der US-Hochschulen. Jedes achte Fakultätsmitglied habe gar an nur einer von fünf US-Elite-Universitäten promoviert: der University of California, der Harvard-Universität, der Universität von Michigan, der Stanford University oder der Universität von Wisconsin-Madison. Jede elfte Professur sei durch Promovenden derselben Uni besetzt; die Studie nennt das "self-hiring". Je nach Fach arbeiteten nur zwischen fünf und 23 Prozent der Fakultätsmitglieder an einer Institution, die angesehener war als jene, an der sie promoviert haben, was geringe Aufstiegschancen belege.
Der von den Forschenden ausgewertete Datensatz umfasste rund 300.000 fest angestellte oder Tenure-Track-Fakultätsmitglieder an über 350 US-Institutionen. Die statistische Analyse offenbart laut den Autoren Muster und Trends in Anstellungsverfahren von Hochschulen, sagt jedoch nichts über die Qualifikation von Einzelnen oder die den Verfahren zugrundeliegenden Mechanismen aus.
ckr
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