Megaphon aus Papier, aus dem bunte Papierstreifen kommen (Symbolbild für eine Bekanntgabe
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Wissenschaftskommunikation
Videos über Blutorangen, Champagner und Zucker ausgezeichnet

Die Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Fast Forward Science Wettbewerbs stehen fest. Sie bringen Forschung in Soziale Medien.

20.06.2022

Die Organisation Wissenschaft im Dialog (WiD) hat am Donnerstag die diesjährigen Fast Forward Science Awards verliehen. Die Preise zeichnen Forschende aus, die in Sozialen Medien gelungene Wissenschaftskommunikation betreiben. In diesem Jahr wurden plattformübergreifende Awards in fünf Kategorien vergeben, wie die Organisatoren mitteilen.

In der Rubrik Young Scientist belegte demnach Promotionsstudentin Amelie Reigl den ersten Platz, die sich auf den Plattformen TikTok und Instagram "dieWissenschaftlerin" nennt. In ihrem TikTok-Video "Wissenschaft sichtbar machen" geht es um ein aktuelles Experiment, bei dem Forschende ein Froschbein nachwachsen ließen. Den zweiten Preis erhielt in dieser Kategorie Janina Otto (auf YouTube bekannt als "Janina explains it all") mit einem Video über die gefährlichen Seiten von Zucker. Das Video der drittplatzierten Susi Seibt, deren YouTube-Kanal "Shelium" heißt, klärt, ob Champagner wirklich länger spritzig bleibt, wenn man einen Löffel in die Flasche steckt. Die Rubrik wird in Partnerschaft mit dem Deutschen Zukunftspreis vergeben, und zeichnet Studierende, Promovierende und Post-Docs bis sechs Jahre nach der Promotion aus.

In der Rubrik Scientist & Research Institution werden etablierte Forschende und wissenschaftliche Einrichtungen ausgezeichnet. Im erstplatzierten Video dieser Kategorie nimmt die Biologin Dr. Eva Knoch auf ihrem YouTube-Kanal "Der molekulare Garten" Blutorangen als Ausgangspunkt, um über molekularbiologische Prozesse aufzuklären. Ebenfalls mit YouTube-Videos konnte das zweitplatzierte Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Frankfurt und der Tierarzt Dr. Karim Montasser, der den dritten Platz belegt, die Jury überzeugen. In deren Beiträgen geht es um die Polarisierung in Deutschland beziehungsweise darum, ob vegane Ernährung für Hunde sinnvoll ist.

In der dritten Kategorie des Hauptwettbewerbs, dem Tandem Award, werden Co-Produktionen von Medienschaffenden und Forschenden ausgezeichnet. Den Preis teilen sich in diesem Jahr das Team des YouTube-Kanals "Breaking Lab" für ein gemeinsames Video mit Professor Dirk Brockmann vom Robert Koch Institut und das Team des Kanals "Doktor Whatson", das dafür mit Dr. Annika Buchholz vom Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme zusammenarbeitete. Im Video von "Breaking Lab" geht es um falsche Corona-Studien, das Video von "Doktor Whatson" beschäftigt sich mit Künstlicher Intelligenz.

Spezialpreise für Audio und mehr

Neben den Hauptkategorien waren zwei Spezialpreise ausgeschrieben: Der Audio Spezial Award und der Open Box Spezial Award. In der Audio-Kategorie setzte sich der Podcast "Biotopics" zum Thema "Pilzlampen und Algenhäuser: Womit bauen wir die Zukunft?" durch, der vom Biotopia Naturkundemuseum Bayern produziert wird. Im Open Box Spezial Award, der eine besonders innovative Art der Wissenschaftskommunikation prämiert, überzeugte das Team von focusTerra, dem Earth & Science Discovery Center der ETH Zürich, die Jury mit der virtuellen Mitmach-Ausstellung "Reisesteine".

Insgesamt haben die Organisatoren Preisgelder in Höhe von 23.000 Euro vergeben. Die Jury hat die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner aus über 200 Beiträgen ausgewählt. Der Wettbewerb Fast Forward Science wurde 2013 zum ersten Mal ausgetragen, die aktuelle Runde 2021/2022 war die neunte.

cpy