Studierende an einer italienischen Universität im Hörsaal bei einer Vorlesung.
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Auslandsstudium
2020 weniger deutsche Studierende im Ausland

Die Corona-Pandemie hat die Mobilität von Studierenden eingeschränkt. Trotzdem absolvierten viele ein Auslandsstudium.

03.02.2023

Im Corona-Jahr 2020 waren insgesamt 133.400 deutsche Studierende zum Studium an Hochschulen im Ausland. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen sei der Rückgang gegenüber dem Vorjahr "moderat" gewesen, teilt das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Demnach hätten 2020 4.500 Studierende (etwa 3,3 Prozent) weniger an ausländischen Hochschulen studiert als im Vorjahr.

Stark rückläufig sei 2020 vor allem die Zahl der deutschen Studierenden in China und den Vereinigten Staaten von Amerika gewesen, wo der Anteil deutscher Studierende um 58 Prozent und 42 Prozent gesunken sei. Demgegenüber hätten die Nachbarstaaten Deutschlands Österreich und die Niederlande einen Zuwachs verzeichnet um zwölf und neun Prozent. Allerdings merkt das Statistische Bundesamt an, dass die Zahlen keine Rückschlüsse zum Aufenthaltsort der Studierenden erlaubten: Studierende hätten ihr Auslandsstudium wegen der Corona-Pandemie auch teilweise per Fernunterricht fortgesetzt.

Welche Länder sind bei deutschen Studierenden für ein Auslandsstudium beliebt?

Die beliebtesten Zielländer deutscher Studierender im Ausland waren 2020 laut Mitteilung wie in den vergangenen Jahren Österreich (33.800 deutsche Studierende), die Niederlande (24.500) und das Vereinigte Königreich (12.700), für die sich zusammen mehr als die Hälfte aller Deutschen entschieden, die im Ausland studierten. In der Europäischen Union blieben demnach etwa zwei Drittel. Betrachte man die Studierenden mit deutscher Staatsangehörigkeit weltweit, so kämen auf 1.000 Studierende im Inland 51 Studierende im Ausland.

Das Statistische Bundesamt stellt einen Zusammenhang zwischen der Wahl des Studienorts im Ausland und dem Studienfach fest. Demnach sei "Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen" die beliebteste Fächergruppe der deutschen Studierenden in Österreich und in den Niederlanden gewesen, wo je ein Viertel und ein gutes Drittel der deutschen Studierenden sie studierten. Im Vereinigten Königreich habe "Wirtschaft, Verwaltung und Recht" bei einem knappen Viertel der deutschen Studierenden hoch im Kurs gestanden.

Studierende der Humanmedizin seien in Osteuropa stark vertreten gewesen, da für dieses Fach in Deutschland aufgrund der beschränkten Zahl an Studienplätzen Zulassungsbeschränkungen bestünden. In Litauen seien gute 70 Prozent und in Ungarn und Polen jeweils etwa 63 Prozent der deutschen Studierenden in diesem Fach eingeschrieben gewesen.

cpy