Studierende bei der Erstsemesterbegrüßung
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Centrum für Hochschulentwicklung
Erstsemesterzahlen stabilisieren sich

An deutschen Unis schreiben sich wieder mehr Erstsemester ein. Das liegt vor allem an ausländischen Studierenden – insbesondere aus Asien.

07.02.2024

Weniger Geburten in Deutschland in den Jahren nach 1990 bedeuten ein Minus bei den Studienanfängern. Dieser Trend wurde jetzt durchbrochen. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes gab es zum Wintersemester 2023/2024 mit 402.617 Neuzugängen im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 1,1 Prozent, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) am Mittwoch in Gütersloh mitteilt.

Der leichte Anstieg ist allerdings auf die wachsende Anzahl an ausländischen Studienanfängerinnen und Studienanfängern zurückzuführen. "Zu Beginn der Corona-Pandemie war die Zahl ausländischer Erstsemester deutlich eingebrochen, nun schreiben sie sich wieder in hoher Zahl an deutschen Hochschulen ein", so Marc Hüsch, Projektleiter des Portals hochschuldaten.de beim CHE. Die Zahl der deutschen Erstsemester sei dagegen weiter rückläufig: Im Wintersemester 2022/2023 lag sie bei knapp 305.000 Personen.

Viele internationale Erstsemester aus Indien und China

Zugleich wurde im Wintersemester 2022/2023 mit rund 93.000 Erstsemestern ohne deutsche Staatsangehörigkeit ein neuer Rekord aufgestellt – davon kamen mehr als 40 Prozent aus Asien. Den Spitzenplatz belegte zu diesem Zeitpunkt Indien mit 11.733 Personen. Auf Platz 2 lag China mit 5.661 Personen. Wobei sich hier ein gegenläufiger Trend erkennen lässt: Die Zahl der Erstsemester aus Indien steigt seit Jahren stark an, die aus China ist rückläufig. 

Bei der Wahl der Studienfächer setzten sich zwei Trends fort: Im Fachbereich Maschinenbau/ Verfahrenstechnik hat sich die Zahl der Erstsemester seit 2011/2012 halbiert, dagegen vermeldet die Informatik laut CHE-Auswertung ein Dauerwachstum.

Das CHE ist eine gemeinsame Tochter der Bertelsmann Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz.

Entwicklung der Erstsemesterzahlen in Deutschland

Die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger in Deutschland erreichte im Wintersemester 2011/2012 einen Höchststand von 445.000 Personen. Danach stagnierten die Zahlen auf hohem Niveau. Aufgrund des demografischen Wandels gehen die Zahlen seit dem Wintersemester 2019/2020 zurück und lagen 2021/2022 erstmals unter 400.000 Personen.

dpa/hes