Ein Dozent hält eine Vorlesung für Erstsemester im Audimax der Universität Hannover.
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Studienjahr 2021
Vier Prozent weniger Studienanfänger

Die Zahl der Erstsemester sinkt. In dieser Entwicklung zeigen sich Folgen der Pandemie, aber auch der demografische Wandel.

14.03.2022

Im Studienjahr 2021 (Sommersemester 2021 und Wintersemester 2021/2022) haben sich 471.600 Studienanfängerinnen und Studienanfänger erstmals für ein Studium an einer deutschen Hochschule eingeschrieben. Das sind vier Prozent weniger als im Studienjahr 2020 und sieben Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie (2019). Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen hervor, die das Statistische Bundesamt am Montag veröffentlicht hat.

Überdurchschnittlich hoch sei der Rückgang der Erstsemester im Bereich Sport (minus 17 Prozent), den Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften (minus acht Prozent) sowie den Geisteswissenschaften (minus sechs Prozent) ausgefallen. In Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften habe es hingegen einen Anstieg um fünf Prozent gegeben, vor allem wegen des achtprozentigen Zuwachses bei den Gesundheitswissenschaften.

Die Zahl der ausländischen Studierenden im ersten Hochschulsemester hat sich demnach teilweise erholt: Sie sank zunächst pandemiebedingt von 125.400 um 20 Prozent auf 100.400 im Studienjahr 2020 und stieg zum Studienjahr 2021 wieder um 15 Prozent auf 115.400 an. Die Zahl der deutschen Studienanfängerinnen und -anfänger hingegen sei im ersten Coronajahr 2020 zunächst um rund zwei Prozent von 383.300 auf 389.800 gestiegen, im Studienjahr 2021 jedoch um rund neun Prozent auf 356.200 zurückgegangen.

Zu beachten sei bei dem Rückgang der Erstsemester aber auch der demografische Wandel: Zwischen 2019 und 2021 sei die Altersgruppe der 17- bis 22-Jährigen, aus der derzeit rund drei Viertel der Studienanfängerinnen und -anfänger kämen, um vier Prozent geschrumpft.

Die demografische Entwicklung wirke sich auch auf die Studierendenzahl insgesamt aus, die im Wintersemester 2021/2022 nach einem jahrelangen Anstieg erstmals stagnierte und nach wie vor bei 2,9 Millionen liege. Dabei seien an Universitäten rund zwei Prozent weniger Studierende eingeschrieben gewesen als im Vorjahr, an Fachhochschulen rund zwei Prozent mehr.

ckr