Ein junger Mann hält seinen Meisterbrief in den Händen
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Hochschulzugang
Mehr potenzielle Studierende als in offizieller Statistik

Neben dem Abitur qualifizieren auch andere Kompetenznachweise für ein Studium. Bis zu 80 Prozent der Deutschen könnten studienberechtigt sein.

10.03.2022

Ein Studium an einer deutschen Hochschule steht deutlich mehr Menschen offen, als die offiziellen Statistiken nahelegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag veröffentlichte Publikation des CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Schätzungen des CHE zufolge könnten in Deutschland aktuell bis zu 80 Prozent der Bevölkerung studienberechtigt sein.

Neben Personen mit einer schulischen Hochschul- und Fachhochschulreife (zum Beispiel Abitur) sind in Deutschland seit 2009 auch Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung plus Berufserfahrung unter bestimmten Bedingungen studienberechtigt. Beispielsweise qualifiziert auch ein Abschluss als Meisterin beziehungsweise Meister oder Fachwirtin beziehungsweise Fachwirt für ein Studium. Dieser sogenannte "dritte Bildungsweg" werde bei den Berechnungen aber bislang nicht berücksichtigt. Deshalb müsse die offizielle Quote der Studienberechtigten laut CHE deutlich nach oben korrigiert werden.

Der Anteil der Studienberechtigten in Deutschland lag nach amtlichen Angaben im Jahr 2020 bei rund 47 Prozent. Das bedeute, dass etwa jede zweite Person zwischen 18 und 21 Jahren durch ihren Abschluss an einer allgemeinbildenden oder beruflichen Schule die Berechtigung erworben habe, sich an einer Hochschule einzuschreiben. Diese Angabe bilde die Situation nicht realistisch ab, kommentierte das CHE die Ergebnisse seiner Analyse.

ckr