Richtungsweiser zum Immatrikulationsbüro / Zulassungsstelle an der Freien Universität in Berlin
picture alliance / ZB / Jens Kalaene

Numerus clausus
Immer weniger Studienangebote sind zulassungsbeschränkt

Wer im Winter ein Studium beginnen möchte, hat gute Chancen auf einen Studienplatz. Ein Numerus clausus gilt nur noch für 38 Prozent der Angebote.

04.07.2023

Bundesweit ist die Zahl der Studienangebote mit einer Zulassungsbeschränkung weiter rückläufig. Im kommenden Wintersemester haben 37,9 Prozent der Fächer einen Numerus clausus (NC). Ein Jahr zuvor waren es noch 39,7 Prozent und vor zehn Jahren 45,5 Prozent, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) am Dienstag in seinem NC-Check mitteilte. Grund sei die steigende Zahl der Studienangebote in den vergangenen Jahren, während es gleichzeitig weniger Studienanfängerinnen und Studienanfänger gebe.

Somit haben Studieninteressierte insgesamt gute Chancen auf einen Studienplatz ihrer Wahl. Beim Blick auf die Bundesländer zeige sich aber ein deutlich anderes Bild: Beliebte Städte wie Hamburg und Berlin oder manche Regionen, etwa in Baden-Württemberg, hätten deutlich höhere Hürden bei der Studienzulassung. So hätten Hamburg und Berlin mit 62,8 Prozent und 61,2 Prozent die höchsten NC-Quoten im Ländervergleich. Aber auch in Karlsruhe, München, Leipzig und Konstanz hätten mehr als die Hälfte der Studienangebote einen NC.

Unterschiede beim Numerus clausus je nach Hochschultyp, Abschlussart und Fach

Studienangebote an Universitäten seien weiterhin zu einem geringeren Anteil (34,5 Prozent) mit einem NC belegt als die an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (38,6 Prozent). Bachelorstudiengänge wiesen mit 37,7 Prozent NC-Quote erstmals einen etwas niedrigeren Wert auf als Masterstudiengänge (38,1 Prozent).

Auch je nach Fach variiere die NC-Quote weiterhin stark: In den Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften seien bundesweit knapp die Hälfte der Studienangebote zulassungsbeschränkt. In den Sprach- und Kulturwissenschaften stünden dagegen drei von vier Studienangeboten allen Erstsemestern offen.

Bei zulassungsfreien Angeboten reichen für das Einschreiben Abitur, Bachelorabschluss oder andere Voraussetzungen wie ein Praktikum. Gibt es eine Zulassungsbeschränkung mit einem NC, hat die Uni eine Höchstzahl von Studierenden festgelegt. Hier ist dann eine Bewerbung um einen Platz nötig. Ausgewählt wird anhand von Noten, Testergebnissen oder Berufserfahrung.

Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) ist eine gemeinsame Tochter der Bertelsmann Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz der Bundesländer. Grundlage des "NC-Checks" sind die NC-Daten des Hochschulkompasses der Hochschulrektorenkonferenz für knapp 22.000 Studienangebote im Wintersemester 2023/24 sowie entsprechende Daten der vergangenen Jahre.

dpa/ckr