Digitale Bildung
Mehr Nutzer an virtueller Hochschule in Bayern

Studieren von daheim, für jedermann: Das Angebot des Universitätsverbunds "Virtuelle Hochschule Bayern" erscheint in Corona-Zeiten genau passend.

03.05.2020

Ob Lehreinheiten für das Studium oder frei zugängliche Kurse, um die Englischkenntnisse, sportliche Ausdauer oder den Umgang mit Stress zu verbessern: Die "Virtuelle Hochschule Bayern" (vhb) bietet unter dem Motto "örtlich und zeitlich flexibel" online Lehre in einer Vielzahl von Fachrichtungen an. Mit der Corona-Pandemie ist nun die Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer sowie die Zahl der Kursangebote sprunghaft gestiegen.

Während das sogenannte E-Learning an den bayerischen Universitäten derzeit gezwungenermaßen gehäuft verwendet wird, machen Nutzerinnen und Nutzer in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen auch freiwillig deutlich mehr Gebrauch von den vhb-Lernangeboten, wie Geschäftsführerin Dr. Ellen Steffi Widera der Deutschen Presse-Agentur sagte. So hätten sich im Vergleich zum Vorjahr über 50 Prozent mehr Nutzerinnen und Nutzer für die mehr als 550 von Tutorinnen und Tutoren betreuten "Classic"-Angebote angemeldet. Diese sind für Studierende der bayerischen Hochschulen kostenfrei nutzbar.

Doch auch die Zahlen für die allgemein zugänglichen "Open vhb"-Angebote steigen. Hier gehe die Nachfragekurve seit einem Monat "steil nach oben", berichtete Geschäftsführerin Widera. Rund 200 Neuregistrierungen verzeichne man hier täglich.

Hochschulverbund mit Erfahrung in digitaler Lehre

Die vhb war laut Widera schon vor Corona gut aufgestellt, was sich nun auszahle – schließlich sei das Lernen im virtuellen Raum das Kerngeschäft der vhb. Die Verbundorganisation von 31 Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern mit Sitz in Bamberg gibt es seit dem Jahr 2000. Seit vergangenen Sommer werden Kurse auch für die Allgemeinheit als "Open vhb" angeboten.

Die außergewöhnlichen Umstände und das große Interesse der Nutzerinnen und Nutzer haben die vhb dazu bewegt, zusätzliche Angebote zu schaffen. So wurden laut Widera alte Kurse reaktiviert und insbesondere Sprachkurse angepasst, die in der vorlesungsfreien Zeit auch als Block- und Intensivkurse angeboten worden waren.

Um die Hochschulen zu unterstützen, habe die vhb zudem eine Plattform eingerichtet, auf der Professorinnen und Professoren Materialien online zur Verfügung stellen können. Zusätzlich wird Widera zufolge eine bundesweite Initiative der medizinischen Fakultäten unterstützt, auf der Plattform "Looop" Lerneinheiten digital anzubieten.

dpa/ckr