Coronavirus
Zweite Hochschule schließt wegen Corona-Fall
Nachdem am Donnerstag ein Corona-Fall an der Universität gemeldet wurde, ist die Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg seit Freitag geschlossen. Wie der Universitätspräsident Professor Klaus Beckmann in einer Videobotschaft erklärt, hat die Hochschule den Lehr- und Forschungsbetrieb vorerst bis zum 14. April eingestellt. Dies betreffe alle Gebäude und auch alle Veranstaltungen und Klausurprüfungen. Diejenigen, die mit der infizierten Person in unmittelbarem Kontakt standen, seien informiert und für mindestens 14 Tage in häusliche Isolation gestellt worden. Studierende Offiziere, die am Campus wohnten, würden vor Ort versorgt.
Vergangene Woche hatte bereits die private Wirtschaftshochschule Otto Beisheim School of Management (WHU) in Vallendar geschlossen. Inzwischen ist der Campus in Vallendar wieder geöffnet, der Lehrbetrieb findet bis zum Ende des Semesters am 30. April ausschließlich digital statt, berichtet die Hochschule auf ihrer Webseite.
Nachdem erste Bundesländer am Mittwoch vorangegangen sind, haben dem "Focus" zufolge inzwischen alle Länder den Start des Sommersemesters verschoben, die meisten bis mindestens Mitte April. Ob die Lehre an den Hochschulen dann wie gewohnt durchgeführt werden kann, ist unklar. Viele Universitäten bereiten sich daher auf digitale Lehre vor. Auch Bibliotheken sind vielerorts geschlossen und Veranstaltungen abgesagt.
Berliner Unis bereiten Forschung im Minimalbetrieb vor
Zusätzlich finden an vielen Hochschulen vorerst keine Prüfungen und Praktika mehr statt, darunter die Universitäten in Hamburg und Köln, die RWTH Aachen und die TU Berlin. Dort sollen die Prüfungen später nacheholt werden, wie diese mitteilten. Andere, wie die LMU München und die Uni Bonn, überlassen die Entscheidung, ob eine Prüfung stattfindet, dem Einzelfall, raten aber dazu, diese zu verschieben. Die Universitäten in Frankfurt und Leipzig wollen Prüfungen mit ausreichend Abstand zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vorerst weiter durchführen.
Die TU Berlin hat ihre Forscherinnen und Forscher zudem angewiesen, eine mögliche sofortige Stilllegung des Forschungsbetriebs beziehungsweise Umstellung auf Minimalbetrieb vorzubereiten. Auf Arbeiten in Großraumbüros und -laboren sei ab sofort zu verzichten, schreibt die Hochschule in einem Infobrief von Sonntag. Ähnlich äußerten sich auf ihrer Webseite die HU Berlin. Die Universität Bochum hat mitgeteilt, alle Einrichtungen ab Mittwoch zu schließen. Ein Notbetrieb werde dann die notwendige Infrastruktur und den Betrieb der Labore aufrechterhalten. Die Universität Konstanz will bereits am Montagabend in den Notbetrieb gehen.
ckr