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"Paper Mills"
Ein bis drei Prozent der Paper möglicherweise gefälscht

Werden Fälschungen häufiger? Laut "Nature" könnten zwischen ein bis drei Prozent der wissenschaftlichen Publikationen Produkte von "Paper Mills" sein.

08.11.2023

Eine unveröffentlichte Analyse, die dem Magazin "Nature" vorliegt, geht davon aus, dass rund 1,5 bis 2 Prozent aller im Jahr 2022 veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten aus sogenannten "Paper Mills" stammen, es sich also um Fälschungen handelt. 

"Paper Mills" sind Unternehmen, die gefälschte Arbeiten und Autorenschaften an Forschende verkaufen, die Publikationen für ihren Lebenslauf benötigen. Adam Day, Direktor der Firma Clear Skies, teilte eine unveröffentlichte Analyse mit "Nature", die nahelege, dass in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als 400.000 Forschungsartikel veröffentlicht wurden, die starke textliche Ähnlichkeiten zu bekannten von "Paper Mills" produzierten Studien aufweisten, so das Fachblatt.

Analyse kann nicht unabhängig verifiziert werden

Allein im letzten Jahr seien etwa 70.000 solcher Artikel veröffentlicht worden, die Tendenz sei also steigend. In den Bereichen Biologie und Medizin liege die Rate sogar bei 3 Prozent.

Dr. Elisabeth Bik und Professor Jennifer Byrne wiesen gegenüber "Nature" darauf hin, dass die von Day ermittelten Zahlen nicht bewertet werden könnten, solange dieser keine genaueren Angaben zu seiner Methode mache. Bik und Byrne forschen zu wissenschaftlicher Integrität und sind Expertinnen im Bereich Plagiate und wissenschaftliche Fälschungen. Day hofft laut "Nature", bald genauere Angaben zu seiner Methode machen zu können, die sich Methoden der KI und des maschinellen Lernens bediene.

cle