Foto von Eduard Mühle, dem neuen Präsidenten der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
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Frankfurt (Oder)
Europa-Universität verstärkt Ukrainistik

Die Europa-Universität Viadrina will ihre Forschung und Lehre zur Ukraine ausbauen. Geplant seien Angebote in Frankfurt (Oder) und in der Ukraine.

05.04.2023

Die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) will Lehre, Forschung und Wissenstransfer zur Ukraine stärker in den Vordergrund rücken. Dahingehende Aktivitäten sollen in den kommenden Monaten gebündelt und ausgebaut werden. Es gehe unter anderem um Angebote für ukrainische Studierende an der Uni und für geflüchtete Forschende, aber auch für Wissenschaftler vor Ort, kündigte der neue Präsident der Universität, Professor Eduard Mühle, am Mittwoch an.

Zum Sommersemester will die Universität eine Vielzahl öffentlicher Veranstaltungen zum Thema Ukraine anbieten. Es geht um historische Perspektiven und die Entwicklungen in dem Land. Auch Lehrveranstaltungen zu historischen Perspektiven und aktuellen Entwicklungen sowie Forschungsprojekte zum Thema Ukraine werden ausgebaut. Unterstützend dabei sei, dass durch Förderprogramme einige Stipendien an ukrainische Forschende und Studierende vergeben werden könnten, erläuterte Mühle. Darüber hinaus würden Kooperationen in die Ukraine ausgebaut, so weit es möglich sei.

"Es wird darauf ankommen, dass wir national und international die Kräfte bündeln, auch über Netzwerke", sagte der Osteuropahistoriker. Dafür könne die Europa-Universität mit ihrer Ausrichtung auf Osteuropa eine koordinierende, antreibende Rolle spielen. An der Hochschule lernen derzeit 150 Studierende aus der Ukraine, 15 Gastwissenschaftler arbeiten in der Einrichtung. Zu Kooperationspartnern in der Ukraine zählen die Nationale Universität Kiew-Mohyla-Akademie, die Kyiv School of Economics und die Karasin-Universität Charkiw.

Mühle unterstützt auch eine Idee von Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD), die sich für ein Ukraine-Zentrum in Frankfurt (Oder) stark macht. Die Europa-Universität sei ein kompetenter Partner für ukrainische Einrichtungen. Sie werde zwar nicht das Zentrum der Ukraine- Forschung werden, könne aber mit ihrer Ukraine-Expertise das Thema sichtbarer machen und es so mehr in Politik und Gesellschaft tragen.

aktualisiert am 06.04.2023, zuerst veröffentlicht am 05.04.2023

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dpa/ckr