Universität zu Köln
Neuer Rektor will Exzellenz
Anfang Oktober hat Professor Doktor Joybrato Mukherjee seine Stelle als neuer Rektor an der Universität Köln angetreten. Mukherjee wurde als Sohn indischer Einwanderer in Düren geboren, hat in Aachen Anglistik, Biologie und Erziehungswissenschaften studiert und in Bonn promoviert und habilitiert. Mit der Ernennung zum Rektor an der Universität zu Köln kehrt der gebürtige Rheinländer also in seine Heimatregion zurück. Das war allerdings nicht der ausschlaggebende Grund für die Wahl der Universität Köln.
"Sie ist eine der größten klassischen Volluniversitäten, mit und in Köln Akzente zu setzen, die auch über Köln hinaus gehen, ist ein Reiz", sagte Mukherjee in einem Interview gegenüber dem "Kölner-Stadt-Anzeiger".
Wichtig sei dem neuen Rektor, den Exzellenzstatus für die Universität Köln zurückerlangen. "Das ist allerdings inzwischen nicht so leicht, weil sich die Spielregeln verändert haben", erklärt Mukherjee.
Vor vier Jahren hat die Universität Köln den Status Exzellenzuni verloren. Genau seitdem werden nicht mehr alle neun Plätze frei vergeben. Sondern alle Hochschulen, die 2019 als Exzellenzuniversität ausgewählt wurden, sind auf Dauerförderung eingestellt, es sei denn sie werden negativ evaluiert. Das bedeutet: für Neuanträge gibt es statt neun, nur noch vier Plätze in Deutschland.
"Es ist also ein deutlich härterer Wettbewerb als bisher", so Uni-Rektor Mukherjee. Der 50-Jährige lässt sich davon aber nicht abschrecken, er setzt auf die Qualität der Hochschule, an der zuvor mehrfach und langjährig Exzellenzcluster gefördert wurden.
"Studierende sind keine Kunden der Universität"
Der Erfolg der Universität hängt laut Mukherjee nicht nur von der Qualität jedes Einzelnen ab, sondern auch von der Kollektivleistung der Studierenden. Deswegen hat er bei seiner Rede zum Semesterstart versucht den Studierenden zu verdeutlichen, dass sie alle nach dem Gesetz in Deutschland Mitglieder der Universität sind.
"Mitgliedschaft bedeutet auch, dass man nicht wie als Kunde darauf wartet, dass einem eine Serviceleistung angedient wird", so der neue Rektor der Uni Köln gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger", "sondern dass man die Verantwortung hat, selbstständig diese Universität zu gestalten." Mukherjee möchte alle teilhaben lassen. So kommt es ihm bei der Frage, ob es auch ohne Pandemie unbegrenzte Prüfungen geben sollen "nicht nur auf die Meinung des Rektors an." Wichtig ist Mukherjee, der zuvor 14 Jahre Präsident an der Universität Gießen war: "Alles muss handhabbar sein und darf nicht zur Überlastung führen."
kfi
