Hochschulen
Bündnis fordert "Entfristungspakt 2019"
Ein Bündnis mehrere Organisationen hat einen „Entfristungspakt 2019“ für die Hochschulen gefordert. Stellen, die anteilig oder insgesamt aus Mitteln des Hochschulpaktes finanziert werden, sollen als dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse eingerichtet werden, heißt es in einem im Internet veröffentlichten Aufruf. Der Einstieg des Bundes in die Hochschulfinanzierung müsse genutzt werden, um endlich mehr Dauerstellen zu schaffen. Diese neuen Stellen dürften allerdings kein Ersatz für ohnehin neu zu besetzende Dauerstellen sein oder durch neue befristete Stellen an den Hochschulen im Bundesland kompensiert werden.
Das Bündnis aus Gewerkschaften (GEW und Verdi) und weiteren Organisationen forderte weiter, dass die hinzukommenden Dauerstellen für wissenschaftliches und künstlerisches Personal keine Stellen mit hohem Lehrdeputat sein dürften. Die reguläre wissenschaftliche Vollzeit-Dauerstelle soll dem Aufruf zufolge höchstens mit einer Lehrverpflichtung von acht Semesterwochenstunden verbunden sein, in Qualifizierungsphasen mit der Hälfte.
Darüber hinaus forderten die Autoren, eine "verbindliche und überprüfbare" Verwendung der Mittel für Dauerstellen. Die Länder müssten sich innerhalb des Paktes zu einer "umfassenden und regelmäßigen Berichterstattung über die Mittelverwendung" verpflichten. Nur so habe der neue Hochschulpakt das "Potenzial für eine Trendwende in der ausufernden Befristungspraxis" in der Wissenschaft zu sorgen.
Hintergrund der Forderungen ist die nach Ansicht der Autoren seit Jahren hohe Befristungsquote an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die rasant gewachsenen Studierendenzahlen seien nicht sinnvoll durch immer neue prekäre Projektstellen und Nachwuchs ohne Perspektive zu bewältigen. Die Studierenden brauchten erfahrenes, dauerhaft an den Hochschulen tätiges Personal, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler brauchen vertretbare Berufsperspektiven.
gri