Studierende in Hörsaal bei Vorlesung mit Laptops
mauritius images / Keystone / Christian Beutler

Vernetzung
EU-Plattform für digitale Hochschullehre in Planung

Die Europäische Kommission plant ein europaweites Netzwerk für digitale Bildung an Hochschulen. Die Bundesregierung sucht nach Pilotprojekten.

24.05.2019

In ihrem "Aktionsplan für digitale Bildung" formuliert die Europäische Kommission die "Einrichtung einer europaweiten Plattform für die digitale Hochschulbildung". Die Ziele für diese länderübergreifende Infrastruktur sind hoch gesteckt, die Umsetzung jedoch kaum vorangeschritten. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP hervor. Die Relevanz einer solchen Plattform schätzt die Bundesregierung "als hoch ein".

Allerdings sei es "momentan noch verfrüht", von der Einrichtung einer "Plattform" zu sprechen. Der Zeitraum von 2019 bis 2020 werde seitens der EU-Kommission als Definitions-, Entwicklungs- und Testphase angesehen. Bislang wurden keine konkreten Beschlüsse und Definitionen seitens der EU oder der Bundesregierung gefasst. Es existierten weder Details über Art, Umfang und Aufgaben der Plattform noch über Kriterien für Hochschulen, die Teil des Netzwerkes sein wollten. Auch darüber, welche Instanz als Träger dienen könne, wurde noch nicht gesprochen.

Erasmus-Programm als Vorbild

Verwaltung, Forschung und Lehre an europäischen Hochschulen sollen digital vernetzt werden. Digitale Lehr- und Lernangebote könnten Menschen in ganz Europa Zugang zu weltbester Bildung ermöglichen, heißt es in der Antwort. Daten von und für Studierende sollen hochschul- und länderübergreifend ausgetauscht und anerkannt werden. Das sei essenziell für den Studienerfolg.

Als Orientierung könnten Maßnahmen des laufenden "Erasmus+"-Programms dienen. Derzeit würden vielfältige EU-Projekte konsolidiert, aus denen sich eine geeignete Architektur für einen europäischen Bildungsdatenraum ergeben könne. Bereits existierende, regionale Kurs-Plattformen könnten Pilotcharakter haben und ausgeweitet werden.

Aus Sicht der Bundesregierung seien bei der Umsetzung einheitliche Datenstandards und anschlussfähige Lösungen von zentraler Bedeutung. Auch Open Science und Open Data seien wichtige Ansätze. Über die konkrete Umsetzung und Anwendung der geplanten Plattform entscheiden in Deutschland die Länder selbst.

ckr