Familienministerin Franziska Giffey
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Plagiatsverdacht
Giffey stellt Rücktritt wegen Plagiats in Aussicht

Bundesfamilienministerin Giffey wird vorgeworfen, in ihrer Dissertation plagiiert zu haben. Falls die FU Berlin dies bestätigt, will sie zurücktreten.

15.08.2019

SPD-Politikerin Franziska Giffey will ihren Posten als Bundesfamilienministerin aufgeben, sollte die Freie Universität Berlin ihr den Doktortitel aberkennen. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) auf ihrer Internetseite.

Sie wolle, so Giffey in einem Brief an die kommissarische SPD-Vorsitzende Malu Dreyer, welcher der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegt, "nicht zulassen, dass das derzeit anhängige Verfahren zur Überprüfung meiner Doktorarbeit, auf das ich keinen Einfluss habe, den Prozess der personellen Neuaufstellung der SPD überschattet oder gar belastet."

Zu ihrer Absicht, gegebenenfalls zurückzutreten, schrieb Giffey der Zeitung zufolge: "Ich habe auch in meiner Zeit als Kommunalpolitikerin in Berlin-Neukölln immer für ein klares Benennen von Problemlagen und eine klare Haltung gestanden. Danach zu handeln, hat mich geleitet. So will ich auch mit dieser Situation umgehen." Zugleich schrieb die populäre Politikerin, dass sie nicht für das Amt einer SPD-Vorsitzenden antreten werde.

Die Internetplattform "VroniPlag" hatte auf mehr als jeder dritten Seite – konkret auf 76 von 205 Seiten – Plagiate gefunden. Das entspreche einem Anteil von 37,1 Prozent. Im Juni hatte der Anwalt Giffeys deren Zitierfehler mit einer "amerikanischen Zitierweise" begründet, die es ermögliche weniger detailliert auf Quellen zu verweisen. Das geht aus einem Bericht des "Spiegels" hervor.

Auch Giffey selbst hat ein bewusstes Plagiat stets zurückgewiesen: "Ich habe diese Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verfasst", sagte sie laut Berichterstattung. Auch hatte sie die FU selbst um eine Prüfung der Anschuldigungen gebeten.

gri