Flaggen von Deutschland und Israel
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Hamas-Angriff
Großteil der DAAD-Geförderten hat Israel verlassen

Die Lage in Israel ist auch für Hochschulangehörige gefährlich. Der Deutsche Akademische Austauschdienst ist mit ihnen im Gespräch.

26.10.2023

Mit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat ein weiterer Krieg im Nahen Osten begonnen. Über Tausend Israelis sind gestorben, mehrere Tausende verletzt worden. Die israelischen Hochschulen haben aufgrund der Raketen-Beschüsse den Semesterstart um drei Wochen, auf den 4. und 5. November 2023 verschoben. Auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler "sind geschockt von den brutalen Angriffen", so ein Sprecher vom Deutsch Akademischen Austauschdienst (DAAD). Mehr als die Hälfte, 50 von insgesamt 80 DAAD-geförderten Forschenden haben Israel verlassen.

Aktuell sind noch 30 Studierende und Promovierende über den DAAD im Land. Auch das Informationszentrum des DAAD an der Universität Tel Aviv ist weiterhin mit zwei Ortskräften in Betrieb. Um die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in Israel geblieben sind, werde sich sehr gut gekümmert. "Wir hören, dass sie vor Ort von den Universitäten oder in den Programmen, sehr gut betreut werden", teilte der DAAD mit. Dieser traf sich heute mit rund 120 Vertreterinnen und Vertreten seiner Mitgliedshochschulen, um sich über die Lage in Israel und die jüngsten Entwicklungen auszutauschen.

Der DAAD und die Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedshochschulen sprachen sich für besondere Anstrengungen zur Betreuung und Unterstützung von Studierenden und Forschenden aus Israel aus, sowie zum besonderen Schutz der Hochschulmitglieder jüdischen Glaubens an den Hochschulen in Deutschland. Zudem reflektieren sie über die Zukunft der akademischen Zusammenarbeit mit Hochschulen in Israel und der Region, so der DAAD. Dabei brachten sie ihre Besorgnis über die möglichen Auswirkungen einer Ausweitung des Konflikts zum Ausdruck. Auch über die damit verbundenen Konsequenzen für Israel und die Zivilbevölkerung in den an Israel angrenzenden Gebieten, sowie für die Studierenden, und Wissenschaftler palästinensischer Herkunft an deutschen Hochschulen.

Solidaritätsbekunden aus der deutschen Wissenschaftscommunity

Während des DAAD-Treffens bekräftigten die Mitgliedshochschulen ihre Solidarität mit Israel und die deutsche Verantwortung für die Sicherheit Israels, so wie es vom DAAD in seinen Stellungnahmen vom 9. und 23. Oktober zum Ausdruck gebracht wurde: "Man stehe solidarisch an der Seite der israelischen Freunde und Hochschulpartner im Land", sagte DAAD-Präsident Professor Dr. Joybrato Mukherjee.

Anlässlich des Angriffs bekundeten auch zahlreiche andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland Solidarität mit Israel. "Wir stehen in Solidarität mit den israelischen Universitäten und Hochschulen und all ihren Mitgliedern", sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz Professor Walter Rosenthal, im Namen der deutschen Universitäten. Auch die Allianz der Wissenschaftsorganisationen, der Universitäts-Zusammenschluss "German 15", sowie eine Reihe einzelner deutscher Hochschulen haben den Opfern der terroristischen Angriffe auf Israel ihre aufrichtige Anteilnahme ausgesprochen und ebenfalls ihr Solidarität bekundet. Die Kolleginnen und Kollegen in Israel schätzen die Reaktionen aus der deutschen Wissenschaftscommunity sehr. Miellte Shamir, die Vizepräsidentin für Internationales an der Universität Tel Aviv, bedankte sich für die Solidaritätsbekundungen aus Deutschland.

kfi